Köln | Das Dezernat für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln hat am heutigen Montag, 6. Februar, ihr Resmüee aus dem vergangenen Bildungsjahr 2016/17 gezogen. Betreuungsangebot für unter Dreijährige oder auch der Ausbau des offenen und gebundenen Ganztages waren Thema. Auch Perspektiven und ein Einblick in die Planungen für das Bildungsjahr 2017 waren heute geboten.

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Bedarf an Kitaplätzen steigt weiter an

Seit 2007 sei die Anzahl der Geburten in Köln insgesamt um rund 20 Prozent angestiegen. Damit besteht für Frau Dr. Agnes Klein, Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport der Stadt Köln, im kommenden Bildungsjahr weiterhin ein steigender Bedarf an Kitaplätzen für unter Dreijährige (U3) und Drei- bis Sechsjährige (Ü3). „Wir können nicht mehr machen, als mit Hochdruck zu bauen“, so Klein. Aktuell gibt es in Köln 663 Kitas. Im kommenden Kitajahr 2016/17 sollen weitere fünf Kitas hinzukommen. Damit gibt es ab deren Inbetriebnahme im Januar und Februar für die U3 404 neue Plätze und für die Ü3 596 neue Plätze. Diese neuen Betreuungsplätze verteilen sich unterschiedlich auf die einzelnen Kölner Stadtviertel.

Insgesamt soll es am Ende des Kitajahres 2016/17, 13.424 Betreuungsplätze (aktuell: 13.262 Betreuungsplätze) für die U3 geben. Die Versorgungsquote läge dann – bezogen auf die 0 bis 3 Jährigen – bei rund 41, 8 Prozent. Derzeit liege sie bei 41,3 Prozent „Das reicht aber nicht. Man muss weitere Kitas errichten“, ergänzt Klein. Bei den Ü3 soll die Versorgungsquote bis Ende des Kitajahres 2016/17 mit 31.208 Betreuungsplätzen (aktuell: 30.940 Betreuungsplätze) von 97,8 Prozent auf 98,6 Prozent erhöht werden.

Ausblick auf das Kindergartenjahr 2017/2018

Im Kitajahr 2017/18 seien weitere 13 neue Kindergartenstätten geplant. Nach Planungsstand Dezember 2016 werden 10.020 Plätze U3 zur Vefügung stehen plus 300 Plätze in privat-gewerblichen Kitas plus rund 3.364 Plätze in der Kindertagespfelge. Bei den Ü3 Kindern seien 31.149 Plätze geplant. Inklusive 472 Plätze in provat-gewerblichen Kitas. Dies ergebe eine Versorgungsquote von 99,9 Prozent, so das Dezernat für Bildung, Jugend und Sport.

Kinderbetretung für Kinder aus Flüchtlingsfamilien

Seit 2015 werden in Nordrhein-Westfalen (NRW) mit Landesmitteln die sogenannten „Brückenprojekte“ für Flüchtlingskinder und ihre Familien gefördert. Mit dem Stand Januar 2017 seien insgesamt 35 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 1.949.670 Euro durch das Jugendamt der Stadt Köln für unterschiedliche freie Träger beantragt worden. Angeboten werden, so das Dezernat für Bildung, Jugend und Sport: Eltern-Kind-Gruppen, mobile Angebote, Angebote in Kooperation mit Familienzentren, Spielgruppen oder ähnliche Angebote.

Weniger Schulen, weniger Schüler aber mehr Plätze an offenen Ganztagsschulen

Im Schuljahr 2016/2017 gibt es vier Schulen weniger als im vergangenen Schuljahr. Eine Grundschule, eine Hauptschule und zwei Förderschulen wurden zum Schuljahr 2016/2017 geschlossen (Veränderungen: Bildung eines Grundschulverbund KGS Vogelsanger Straße mit Gemeinschaftsgrundschulzwei ab 2016/2017, Schließung HS Ostlandstraße zum 31. Juli 2017, Schließung FES Vietorstraße und FLE Kolkrabenweg). Die städtische Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2015 zeige einen Anstieg der Bevölkerung auf 1,108 Millionen im Jahr 2020, sagt das Dezernat für Bildung, Jugend und Sport. Dies wirke sich auch auf die schulrelevante Jahrgänge aus: In der Altersklasse sechs bis zehn erwarte das Dezernat einen Zuwachs von 2.500 Schülern (aktueller Stand: 36.100). In der Altersklasse zehn bis 16 rechne man mit einem Zuwachs von rund 4.100 Schülern (aktueller Stand: 52.000).

Im Bereich der offenen Ganztagsschulen hat der Rat der Stadt Köln bereits am 10. Mai 2016 die Anzahl an Plätzen an offenen Ganztagsschulen um 1.000 Plätze erhöht. Insgesamt gibt es in Köln damit 28.900 Plätze an 152 offenen Ganztagsschulen. Damit erhöhe sich die Versorgungsquote um rund 79 Prozent. Die Zahl der Schüler an städtischen Schulen ging im Vergleich zum Vorjahr (134.834 Schüler) auf 134.703 Schüler zurück.

Kölner Hauptschulen: „Uns geht keiner verloren“

„Viele vergessen, dass an Hauptschulen alle Abschlüsse angeboten werden, außer dem Abitur. Auch wir machen Kinder und Jugendliche in kleineren Klassen fit für den Beruf“, erklärt Dagmar Erxleben, Schulleiterin der Kopernikusschule, Hauptschule auf der Bonner Straße in Köln-Porz.

Autor: Irem Barlin
Foto: Dr. Agnes Klein