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Nur jede vierte Professur mit einer Frau besetzt
Berlin | Im vergangenen Jahr ist nur jede vierte Professur in Deutschland (25,6 Prozent) mit einer Frau besetzt gewesen. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor, die die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann ausgewertet hat und über welche die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Bei den Habilitationen waren Frauen demnach nur mit weniger als einem Drittel vertreten (31,9 Prozent).
Insgesamt lässt sich der Zusammenhang feststellen, dass das Anteil der Frauen sinkt, je höher der Hochschulabschluss ist. Zwar legten im Jahr 2019 mit 51,6 Prozent etwas mehr Frauen als Männer einen Studienabschluss ab (insgesamt waren es 512.285 Personen), bei den Masterabschlüssen waren es jedoch nur noch 45,9 Prozent Frauen trotz eines Bevölkerungsanteils von 50,7 Prozent. Zimmermann, die auch Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist, sagte der NOZ: "Dass Frauen in der Hochschullaufbahn benachteiligt sind, betrifft uns alle. Eine Promotion zum Beispiel nützt auch außerhalb der Universität der Karriere." Die Dominanz der Männer stehe einer ausgewogenen Forschung und Lehre im Weg, weil die Perspektiven von Frauen fehlten, so Zimmermann. Die Abgeordnete identifizierte die Beschäftigungsverhältnisse als zentrales Problem: Die Erwartung, dass angehende Wissenschaftler zeitlich unbegrenzt zur Verfügung stünden, und die ständigen Befristungen machten Familie und Beruf schwer vereinbar.
"Frauen sind davon aufgrund alter Rollenmuster stärker betroffen." Die Bundesregierung müsse das Wissenschaftszeitvertragsgesetz "endlich in die Tonne werfen".
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Berlin | Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), hat die Schulen dazu aufgefordert, in den Ferien zusätzliche Angebote zu schaffen. "In den Sommerferien sollten Schulen Angebote machen, auch um Lernstoff nachzuholen, der im Distanzunterricht auf der Strecke blieb", sagte Ernst der "Rheinischen Post". Das habe es auch im letzten Jahr schon in vielen Bundesländern gegeben.

Köln | In NRW wird es weiterhin keinen Präsenzunterricht geben. Eine Kölner Zweitklässlerin klagte gegen die Aussetzung des Präsenzunterrichts, weil sie ihr Recht auf Bildung und schulische Förderung verletzt sah. Der vom Land vorgeschriebene und eingerichtete Distanzunterricht sei für Grundschülerinnen und Grundschüler keine geeignete Unterrichtsform. Der 13. Senat des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen lehnte den Eilantrag gegen die Coronabetreuungsverordnung ab und bestätigte damit die Haltung der Landesregierung.
Berlin | Die Vorsitzende der Kultusminister-Konferenz, Britta Ernst (SPD), hält Abschlussprüfungen an Schulen - trotz verlängertem Corona-Lockdown - weiterhin für realistisch. Auch nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern sehe sie keinen Bedarf für eine Kurskorrektur, sagte die Brandenburger Bildungsministerin im RBB-Inforadio. Nach jetzigem Stand der Pandemie wollten alle Bundesländer an den Abiturprüfungen und mittleren Schulabschlüssen festhalten.