Köln | Streifen von der Poulardenbrust, Minifrühlingsrollen mit scharfer Fruchsoße, gebratenes Steinbeißerfilet an Kokos-Mango-Currysoße oder frisch gemachte Pizza Diavolo – das Mensaessen von heute hat schon lange nichts mehr mit den früheren Eintopfzeiten zu tun. Zwischen 15 verschiedenen Essen können die Studenten und Uni-Mitarbeiter der Kölner Uni wählen – und das jetzt im neu gestalteten Ambiente. Dazu gehören täglich vergane und vegetarische Gerichte genauso wie Speisen vom Teppanyaki-Grill oder aus dem Wok.

„Die Bedienungsabläufe an der Zentralmensa waren nach anderthalb Jahrzehnten etwas in die Jahre gekommen“, sagt der Geschäftsführer der Studentenwerks, Peter Schink am Freitagvormittag bei der offzielle Wiedereröffnung der Kölner Zentralmensa an der Zülpicher Straße. 4,8 Millionen Euro wurden investiert, um eine der größten deutschen Mensen zeitgemäß umzugestalten und um den neuen Brandschutzauflagen gerecht zu werden. Umgebaut wurde zwischen Juli 2012 und April 2013. „Damit liegen wir voll im Zeitplan. Nur im Foyer und auf der Terrasse sowie beim Brandschutz gibt es noch Arbeiten zu erledigen“, berichtet Schink.

Neu sind die Essenausgaben im Erd- und im Mittelgeschoss. Hell, mit bunten Farben gestaltet, sollen sie die Ausgabe beschleunigen und die Orientierung erleichtern. Dabei helfen vor allem die Displays über den Ausgaben, an denen man erkennen kann, wo es was gibt. Neu konzipiert ist auch das beliebte Salat- und Gemüsebuffet, das jetzt von zwei Seiten zugänglich ist. Neu ist außerdem das komplett bargeldlose Bezahlsystem mit aufladbaren Mensakarten, für die es fünf Ladestationen im Gebäude gibt.

Besonders zügig geht es an den beiden Schnellcountern im südlichen Erdgeschoss zu, wo es nur Selbstbedienungskassen gibt. Dort wird die Karte aufgelegt und eine Ampel zeigt an, wenn der Bezahlvorgang erfolgreich war. Infoscreens im Foyer präsentieren das gesamte Angebot und leiten die Studenten zu den richtigen Ausgaben. Die Essenpreise sind nach dem Umbau gleich geblieben und liegen etwa zwischen zwei und vier Euro. Erstmals kann das Mensaessen in einer Menübox auch mitgenommen werden. Diese kostet 30 Cent extra und ist natürlich kompostierbar.

Nicht zuletzt wegen dem erwarteten Doppelabitur-Jahrgang in NRW wurden die Sitzplatzkapazitäten um 170 Plätze erweitert. Diese sind durch Hochtische bzw. -stühle im Erd- und Mittelgeschoss entstanden. Da Obergeschoss wurde nicht umgebaut, es dient als Reserve für die Spitzenzeiten bei der Essenausgabe. Insgesamt werden 6000 Essen pro Tag an den Student gebracht. Gleichzeitig finden knapp 2000 Menschen vor Ort Platz. Die Mensa hat montags bis freitags mittags und abends sowie am Samstagmittag geöffnet. 80 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Finanziert wird die Mensa über den Landeszuschuss und 50 Prozent der Sozialbeiträge, die die Studenten jedes Semester zahlen.

Eröffnet wurde die Zentralmensa 1974. Die Baukosten lagen damals bei 35,9 Millionen Euro. Eine erste umfassende Umgestaltung gab es zwischen 1996 und 1998, damals wurde die Mensa für 31,5 Millionen Euro rundumerneuert. Die aktuelle Sanierung wurde von einem Team übernommen, das auch schon die entsprechenden Bereiche in den Münchener Allianz-Arena und im Berliner Olympiastadion umgesetzt hat.

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Autor: Stephan Eppinger