Köln | Der Shell-Eco-Marathon findet auch in diesem Jahr wieder europaweit statt. Mit dem Studententeam „NAOB“ ist auch ein Kölner Team am Start, um sich für das Finale in London zu qualifizieren. Wie die Mehrheit der anderen Teams auch setzen die Kölner Tüftler auf Elektroantrieb.

Die jungen Nachwuchsfachkräfte gehen derzeit noch am Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg in Köln-Deutz zur Schule. Allerdings haben sich die Kölner Teilnehmer auf einen Elektroantrieb mit Brennstoffzelle spezialisiert. Das Kölner Team folgt damit einem Trend, der schon im vergangenen Jahr bei dem Wettbewerb zu beobachten war. Zwar bleibt der batteriebetriebene Antrieb nach wie vor führend. Aber immer mehr Entwicklerteams setzen auf die Brennstoffzellen-Technologie als Energiequelle.

Die Kölner dürfen sich dabei durchaus Hoffnungen machen, weiterzukommen. Im vergangenen Jahr aber war es dann doch eine Last-Minute-Entscheidung. Damals erreichten die Schüler erst mit dem letzten Lauf den Sprung in die Wertung, fuhren dann aber gleich auf den dritten Rang. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Teams fahren inzwischen elektrisch. Bei den elf deutschen Teams haben sich sieben für batterieelektrische oder Fahrzeuge mit Brennstoffzelle entschieden.

Hoffen auf das europäische Finale

Der eigentliche Wettbewerb findet vom 5. bis zum 7. Juli im Olympic Park von London statt. Ziel aller Teilnehmer ist dabei maximale Effizienz. Im Rahmen des „Make the Future Live“-Festivals stellen insgesamt 175 Teams aus 24 europäischen Ländern und Afrikas ihre Ideen für effiziente und emissionsarme Mobilität unter Beweis. Ziel ist es, mit minimalem Energieaufwand die maximale Distanz zurückzulegen–eine Herausforderung, der sich die Studenten seit dem ersten Wettbewerb 1985 jährlich auf mittlerweile drei Kontinenten stellen.

Bei der insgesamt 34. Ausgabe des europäischen Wettbewerbs wollen sich allein 66 Batterie- und 28 Wasserstoff-Teams darin versuchen, den bisherigen Distanz-Rekord zu knacken. Den hält das Team Microjoule-La Joliverie aus Frankreich. Mit nur einem Liter Erdgas legte das Team eine Strecke von 2503,9

Kilometern zurück. „Ganz klar sehen wir autonome und batteriebetriebene Fahrzeuge als Garanten für die Mobilität der Zukunft. Strom könnte dabei sehr gut durch eine Brennstoffzelle erzeugt werden“, fügt Andreas Frings, Manager des Teams „Team NAOB“ hinzu.

Kreativer Weg zu mehr Effizienz

Auch die Shell-Verantwortlichen sind erfreut über das intensive Engagement des Nachwuchses. „Mit genau dieser Mentalität beeindrucken uns die Studenten jedes Jahr aufs Neue.Der Shell Ecomarathon ist ein kreativer Weg, um uns energieeffiziente Fahrzeuge näherzubringen. Hier wird die Vision von der Mobilität der Zukunft real „, erwiderte Norman Koch, Global General Manager, Make the Future Festival.

„Im Transportsektor, auf den rund ein Fünftel der deutschen energiebezogenen CO2 Emissionen entfallen, wird die Bedeutung der Elektromobilität zunehmen und hier sprechen wir sowohl über Brennstoffzellenfahrzeuge als auch über batterieelektrische Fahrzeuge. Aber auch im Jahr 2040 werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren noch eine wichtige Rolle spielen, vor allem im Straßengüterverkehr und bei Langstreckenfahrten. Entsprechend sehen wir beim Kraftstoff mittelfristig kein Entweder- oder sondern ein Sowohl-als-auch“, betonte Shell Deutschland-Chef Stijn van Els.

Hintergrund

Der Wettbewerb gliedert sich in zwei Kategorien, Prototyp und „UrbanConcept“. Während erstere den Tüftlern freien Raum lässt, müssen die Fahrzeuge der zweiten Kategorie wesentliche Eigenschaften erfüllen, die auch im Alltagsbetrieb notwendig sind. Hinzukommen jeweils zwei Hauptarten von Motoren: Verbrennungs- und Elektromotor. Beim Verbrennungsmotor können die Teilnehmer zwischen Benzin, Diesel, Ethanol oder synthetischem Diesel aus Erdgas (GTL) wählen. Beim Elektromotor zwischen Batterie und Wasserstoff-Brennstoffzelle.

Nach einer zurückgelegten vorgegebenen Distanz wird der Kraftstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Kraftstoff oder dessen Äquivalent in Kilowattstunden verbraucht hätte. Die Durchschnittgeschwindigkeit liegt bei 25 km/h. Das effizienteste Fahrzeug in jeder Kategorie gewinnt.

Autor: bfl
Foto: Das Kölner Team kam im vergangenen Jahr dank eines starken Endspurts auf Rang 3. Bild: Shell