Berlin | Während außeruniversitäre Forschungseinrichtungen teilweise Budgets nicht abrufen können, werden Universitäten zunehmend abhängiger von befristeten Drittmitteln. Das geht aus einer vom Deutschen Hochschulverband in Auftrag gegebenen Studie über den Vergleich der Finanzierungen seit 1995 hervor, über die die F.A.Z. in ihrer Donnerstagausgabe berichtet. Angesichts der steigenden Studentenzahlen – 2,8 Millionen in 2018 – und einem enormen Sanierungsstau im Hochschulbau sowie zu wenig Professorenstellen verschlechtern sich Betreuung und Raumsituation zusehends.

In Nordrhein-Westfalen kommen auf einen Professor durchschnittlich 91 Studenten. Universitäten mussten ganze Gebäude schließen, weil der Brandschutz, der Denkmalschutz oder die Baubehörde sie für nicht mehr zumutbar halten. Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft und Max-Planck-Gesellschaft weisen allein im Erhebungszeitraum der Studie in den Jahren 1995 bis 2015 eine weitaus günstigere Finanzentwicklung auf.

Bis auf die Leibniz-Gemeinschaft haben die außeruniversitären Forschungseinrichtungen ihre Personalausgaben mindestens verdoppeln können, die Fraunhofer-Gesellschaft konnte sie sogar vervierfachen. Der Deutsche Hochschulverband forderte Bund und Länder auf, mindestens zusätzliche 7.500 Professoren bis zum Jahr 2025 einzurichten. Außerdem spricht er sich dafür aus, endlich für eine bedarfsgerechte Grundfinanzierung der Universitäten zu sorgen.

Er hält eine Erhöhung der Hochschulpaktmittel um drei Prozent für dringend erforderlich.

Autor: Andi Goral