Düsseldorf | Das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie hat eine Digitalisierungsoffensive gestartet. Den Startschuss gab FDP-Minister Andreas Pinkwart bei einem Spitzengespräch.

Wie das Ministerium am heutigen Dienstag berichtete, hat die neue schwarz-gelbe Landesregierung für ihr Projekt „Handwerk-Digital.NRW“ bereits eine Million Euro für die kommenden drei Haushaltsjahre eingestellt. Es soll „Werkstatt und Netzwerk“ für die Digitalisierung im Handwerk auf Landesebene werden. Zugleich soll zukünftig alle zwei Jahre ein Innovationspreis Handwerk vergeben werden, der mit 20.00 Euro an Preisgeldern dotiert ist. Mit 10.000 Euro sollen unter anderem Unternehmen für herausragende Digitalisierungserfolge ausgezeichnet werden.

Ein weiterer Baustein ist der so genannte Innovationsgutschein. Mit jährlich 2,5 Millionen Euro will das Land NRW damit Handwerksbetriebe in punkto Beratung und Entwicklung bei der Digitalisierung unter die Arme greifen. Dieser Programmbestandteil werde derzeit auf die Bedürfnisse des Handwerks ausgerichtet. Das Netzwerk der Berater für Innovation und Technologie (BIT) wird bereits seit 2017 aufgebaut und soll nun verstärkt die Digitalisierung in den Unternehmen unterstützen und dabei helfen neue technologische Entwicklungen in die betriebliche Praxis zu integrieren.

Bündel von Maßnahmen aufgesetzt

Außerdem will das Land NRW seine Landesmittel zur Förderung von Bildungszentren von derzeit zwei auf dann vier Millionen Euro verdoppeln. Neben einer verbesserten technischen Ausstattung sollen insbesondere auch neue digitale Lernformate eingeführt werden. Schließlich soll auch die landeseigene Kapitalbeteiligungsgesellschaft für die Mittelständische Wirtschaft über das neue Beteiligungsprogramm „Zukunft Handwerk NRW“ bei Digitalisierungsinvestitionen unterstützt werden.

Ziel des Maßnahmenbündels ist es, die Chancen der digitalen Transformation durch gemeinsame Aktivitäten besser zu nutzen und die Innovationskraft in den Handwerksbetrieben gezielt zu fördern. „Die Digitalisierung des Handwerks ist von ganz besonderer Bedeutung: Zum einen stärken wir damit die Wettbewerbsfähigkeit der Handwerksunternehmen selbst. Zum anderen schaffen sie mit neuen, digitalen Werkzeugen auch mehr Fortschritt in anderen Wirtschaftssektoren, zum Beispiel im Bereich Smart Home oder bei der Energieeffizienz“, kommentierte Minister Pinkwart.

Mit dem gebündelten Programm wird zudem eine zentrale Forderung der Enquete-Kommission zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Die ersten Ergebnisse zur Umsetzung der Vorschläge der Enquete-Kommission waren dann auch der konkrete Anlass zu diesem Spitzengespräch, an dem neben Minister Pinkwart auch Andreas Ehlert, Präsident Handwerk NRW, und weitere Spitzenvertreter des Handwerks anwesend waren.

„Um NRW in der Digitalisierung nach vorne zu bringen, müssen wir die gesamte Klaviatur bespielen: von der Haustechnik, über die Mobilität bis hin zu den öffentlichen Verwaltungen. Überall ist das Handwerk mit im Spiel“, betonte Ehlert nach dem Gespräch.

Autor: Bernd F. Löscher