Düsseldorf | Anlässlich des von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka in Berlin vorgestellten Konzepts „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“, einem Digitalpakt des Bundes für die Schulen, erklärt Schulministerin Sylvia Löhrmann in Düsseldorf: „Es ist gut, dass der Bund seine gesamtstaatliche Verantwortung für die Bildung erkennt. Ich habe immer dafür plädiert, dass angesichts der stetig wachsenden sozialpolitischen Dimension von Bildung das Kooperationsverbot für den schulischen Bereich aufgehoben werden muss, damit der Bund sich wieder stärker an der Finanzierung guter Bildung im Bereich Schule beteiligen kann. Ich sehe das Angebot nun als ersten Schritt, dem hoffentlich noch weitere folgen, zum Beispiel Bundesinvestitionen in den Ganztag, in die Schulsozialarbeit oder in multiprofessionelle Teams bei der Inklusion.“

Die Ministerin sehe das Konzept anschlussfähig an das jüngst von der Landesregierung gestartete Programm „Gute Schule 2020“: „Wir haben in Nordrhein-Westfalen das Investitionsprogramm ‚Gute Schule 2020‘ im Umfang von zwei Milliarden Euro aufgelegt. Damit unterstützen wir die Kommunen in punkto Schulsanierung, Modernisierung und beim Aufbau der digitalen Infrastruktur, auch wenn der Schulbau in NRW Aufgabe der Schulträger ist. Ein solches Programm ist in Deutschland bislang einzigartig. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass nun aus dem Bund dieser Vorstoß kommt. Wir in NRW sind offen für die von der Bundesbildungsministerin angekündigten vertiefenden Gespräche mit allen Beteiligten. Dafür ist der richtige Ort die Kultusministerkonferenz, die in diesem Jahr das Thema ‚Lernen in der digitalen Welt‘ als Schwerpunkt hat.“

Außerdem betont Schulministerin Löhrmann, dass das Lernen in der digitalen Welt für die Landesregierung ein wichtiges Zukunftsthema sei: „Digitalisierung führt dazu, dass Medienkompetenzen in unserer heutigen Zeit immer wichtiger werden. Auch deshalb hat die Landesregierung das Leitbild ‚Lernen im digitalen Wandel‘ vorgelegt, das alle Bereiche des Bildungsweges umfasst.“ Einige Schulen seien bereits auf einem guten Weg, was den Aufbau einer digitalen Infrastruktur angeht, andere Kommunen bräuchten Unterstützung. „Schulsanierung ist ein Thema von bundesweiter Tragweite, das hat uns zuletzt auch die KfW-Studie bestätigt, nach der in ganz Deutschland 34 Milliarden Euro fehlen. Es ist also jeder weitere Euro vom Bund wichtig, weil er eine Investition in die bestmögliche Bildung für unsere Kinder und Jugendlichen und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft ist.“

Autor: ib