Bonn | Der Vorstandschef der Deutschen Post DHL, Frank Appel, rechnet wegen der Digitalisierung mit mehr Jobs, steigenden Löhnen und in der Folge auch einem Rentenbeginn über 67 Jahre hinaus. Die Digitalisierung biete „die historische Chance für mehr Fortschritt, Jobs und höhere Löhne“, sagte er der „Bild“ (Montag). Als Beispiel nannte Appel die Paket-Fahrer, deren Lkw künftig automatisch fahren könnten.

Die Lkw-Fahrer werde es trotzdem „weiterhin geben, aber ihr Job wird weniger anstrengend“, erklärte der Manager: „Die Lkw werden zum Beispiel Staus frühzeitig erkennen und umfahren. Das spart Zeit, erhöht die Produktivität. Daran wird man die Mitarbeiter beteiligen.“

Appel zeigte sich selbstkritisch, dass die Vorteile der Digitalisierung bisher zu wenig hervorgehoben würden: „Da müssen wir uns in der Wirtschaft an die eigene Nase fassen und Vertrauen aufbauen.“ Der Post-Chef betonte, die Digitalisierung ermögliche es außerdem, „bis 67 zu arbeiten“, weil sich die direkte Arbeitsbelastung verringere. „Klar ist doch: Unser Rentensystem kann nur durch dauerhaft große Zuwanderung oder einen Renteneintritt über 67 Jahre hinaus langfristig funktionieren. Die Digitalisierung kann einen entscheidenden Beitrag leisten, bestimmte Arbeiten auch über eine bestimmte Altersgrenze hinaus gut zu ermöglichen“, sagte Appel.

Autor: dts