Berlin | Die Bestellung und Lieferung von Lebensmitteln im Internet fristet in Deutschland noch immer ein Nischendasein, doch das könnte sich laut einer Studie bald ändern. Bis 2030 werde sich der Online-Umsatz mit Lebensmitteln „mindestens verfünffachen“, sagte Nico Hemker von der Beratungsfirma Oliver Wyman unter Bezug auf eine Umfrage der „Welt am Sonntag“. Die Frage sei nicht, ob mehr Lebensmittel online verkauft würden, sondern nur noch, wie steil die Steigerungsraten sein würden.

Bisher liegt der Marktanteil von online verkauften Lebensmitteln in Deutschland lediglich bei gut einem Prozent. Eine Erhöhung des Anteils auf fünf Prozent würde rechnerisch etwa einem Umsatzplus von sieben Milliarden Euro entsprechen. Bereits im vergangenen Jahr wuchs der Online-Verkauf von Lebensmitteln nach früheren Angaben des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel um 17 Prozent und damit stärker als in allen anderen Produktkategorien.

Vor allem jüngere Verbraucher sind laut Oliver Wyman an dem Thema interessiert: Über die Hälfte der Menschen unter 40 planen laut Umfrage in nächster Zeit angeblich, bei Rewe-Online, Amazon Fresh, Bringmeister oder einem anderen Dienst zu bestellen oder haben dies schon getan. Befragt wurden laut des Berichtes 3.500 Erwachsene. Ein schneller und effizienter Lieferprozess sei derzeit noch eine der wichtigsten Hürden für hohe Wachstumsraten des E-Commerce bei Lebensmitteln, meinte Hemker.

Dazu kommen müssten aber auch ein kundenorientiertes Sortiment und die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards.

Autor: dts