Montabaur | United-Internet-Chef Ralph Dommermuth will den Ausbau des nächsten Mobilfunkstandards 5G durch eine Kooperation mit Gemeinden und anderen Dienstleistern vorantreiben. Das sagte Dommermuth dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Bei einem solchen Co-Invest-Modell könnten die Städte und Kommunen demnach etwa die Flächen für die Antennen zur Verfügung stellen, Dienstleister die Technik aufbauen und 1&1 das Netz betreiben, was der Telekommunikationsanbieter dann auch anderen zur Verfügung stellen würde.

„Das sollte oft auch ohne Fördermittel funktionieren“, sagte Dommermuth. „Egal wie, mit einem solchen Modell könnten die Gemeinden ihr digitales Schicksal selbst bestimmen und müssten nicht darauf warten, dass wir oder andere Netzbetreiber entscheiden, bei ihnen auszubauen.“ Auch beim Glasfaserausbau setzt der United-Internet-Chef auf gemeinsame Investitionen.

„Wir haben vor einiger Zeit vorgeschlagen, die Glasfaser-Investitionen der Telekommunikations-Unternehmen zu bündeln“, sagte er. Das funktioniere aber nur, wenn alle mitmachen oder sich zumindest bereit erklären, ein gemeinsames Netz angemessen zu nutzen, so Dommermuth weiter. Man benötige in der Regel mindestens 40 Prozent der versorgten Haushalte für eine rentable Auslastung.

„Auf diese Zahl kommt aufgrund ihrer Größe derzeit nur die Telekom, aber die hat schon vor längerer Zeit erklärt, den flächendeckenden Ausbau nicht alleine stemmen zu wollen.“ Die Ankündigung für den Glasfaserausbau auf dem Kapitalmarkttag der Telekom vergangenen Donnerstag mache deutlich: „Die Telekom will lieber ihren eigenen Weg gehen.“ Damit würde das Ziel der Bundesregierung, „an die Weltspitze der digitalen Infrastruktur“ zu kommen, nicht erreicht.

Autor: dts