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Verbraucherschützer warnt vor Facebooks Messenger-Plänen
Berlin | Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat das Vorhaben von Facebook kritisiert, seine Dienste WhatsApp, den Facebook Messenger und die Kommunikations-Funktion des Foto-Dienstes Instagram auf einer technischen Plattform zusammenzulegen. "In jedem Fall ist es unerlässlich, dass die Datenschutzaufsichts- und die Kartellbehörden die aktuellen Facebook-Pläne überprüfen", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) dem "Handelsblatt". Müller warnte, sollte Facebook sein Vorhaben umsetzen, könne das Unternehmen künftig noch leichter detaillierte Persönlichkeitsprofile seiner Nutzer erstellen und vermarkten.
"Wenn die Konten der Dienste zusammengelegt werden, kann Facebook zum Beispiel auch Personen identifizieren, die WhatsApp oder Instagram bisher anonym verwendet haben", sagte der VZBV-Chef. "Der Konzern zementiert mit diesem Vorhaben seine Marktmacht, und Nutzern fällt es immer schwerer, sich Facebook zu entziehen." Auch der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar sieht die Facebook-Pläne kritisch.
Sofern die Zusammenführung der einzelnen Dienste mit einer stärkeren Verschlüsselung einhergehe, "wäre dies wohl aus Sicherheitsperspektive zunächst positiv zu beurteilen", sagte Caspar dem "Handelsblatt". Gleichzeitig müsse aber klar sein, dass damit Facebook dem Ziel näherkomme, die Nutzungsdaten aller Nutzer der unterschiedlichen Dienste zusammenzuführen. "Letztlich zeigt sich hieran, dass Facebook ein höheres Interesse an den Metadaten als an den Inhaltsdaten hat", ist Caspar überzeugt.
"Insgesamt belegen die Pläne eine fortschreitende Kommerzialisierung der beteiligten Dienste, die unter Datenschutzgesichtspunkten einer engen und konsequenten Kontrolle bedürfen."
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