Hamburg | Der Hamburger Verlag Gruner + Jahr steht nach Jahren mit sinkenden Umsätzen offenbar vor der Wende: „Unser Digitalumsatz steigt in diesem Jahr sprunghaft um 30 Prozent. Wir machen jetzt ein Fünftel unserer Erlöse im Digitalen und sind in Frankreich auch durch Zukäufe zum führenden Digitalverlag geworden“, sagte Verlagschefin Julia Jäkel der Wochenzeitung „Die Zeit“. Mit Blick auf Gesamtumsatz und Ergebnis sagte Jäkel: Obwohl Gruner + Jahr im laufenden Jahr sein Österreich-Geschäft verkauft habe, werde der Verlag „stabile Geschäfte zeigen“.

Neben dem rasch wachsenden Digitalgeschäft würden auch die Vertriebserlöse bei gedruckten Zeitschriften in Deutschland „leicht“ zunehmen. Das Print-Anzeigengeschäft laufe „mehr oder weniger stabil – in einem insgesamt schrumpfenden Markt“. Im digitalen Journalismus sei Gruner + Jahr inzwischen „Marktführer bei Onlineportalen für Frauen, im Eltern-Segment, bei den Themen Wohnen und beim Essen“.

Die Internetseiten des Magazins „Stern“ und der „Gala“ würden wachsen, „ebenso unsere Werbeeinnahmen“ im Digitalen. Seit ihrem Antritt als Verlagschefin vor gut drei Jahren hat Jäkel auch das Ziel verfolgt, mehr Führungspositionen mit Frauen zu besetzen: Inzwischen seien „50 Prozent der Chefredakteure“ weiblich „und insgesamt 42 Prozent der Führungskräfte“, sagte sie.

Autor: dts