Köln | Zum Start des neuen Ausbildungsjahres macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf offene Lehrstellen in Köln aufmerksam. In der Ernährungsindustrie seien von 86 gemeldeten Stellen nach aktuellen Angaben der Arbeitsagentur noch 45 Plätze frei – vom Lebensmitteltechniker bis zur Chemielaborantin. Auch das Gastgewerbe in der Stadt zählt noch 87 offene Stellen für angehende Köche, Kellner und weitere.

Viele Betriebe haben Schwierigkeiten Nachwuchs zu finden

„Eine Ausbildung in der Lebensmittelbranche hat Zukunft. Ohne gelernte Fachleute funktioniert die Süßwaren- oder Getränkeherstellung genauso wenig wie ein Hotel oder Wirtshaus“, sagt Geschäftsführer der NGG Köln, Mohamed Boudih. Allerdings sollen viele Betriebe mittlerweile Schwierigkeiten haben, genügend Nachwuchs zu finden. Arbeitgeber dürften daher nicht nur auf Bewerber mit Abitur oder guten Noten schielen, betont Boudih und fügt hinzu, dass es wichtig sei zudem Flüchtlingen eine Chance zugeben. „Und auch Schulabgängern muss klar sein: Bei der Bezahlung und bei den Ausbildungsbedingungen ist das Gastgewerbe in den letzten Jahren attraktiver geworden.“

Azubis für die Industrie 4.0 fit machen

Trotzdem gebe es in Sachen „Industrie 4.0“ noch jede Menge zu tun: „In Köln müssen wir die Berufsausbildung für das digitale Zeitalter fit machen. Vom IT-Know-how bis zur Anlagensteuerung per Tablet brauchen wir die neue Technik auch in den Ausbildungsplänen in Betrieb und Berufsschule“, betont der Gewerkschafter und fordert hierbei, dass auch die Betriebsräte ein Wort mitreden sollten. „Und nicht zuletzt können die Firmen auf die Auszubildenden selbst bauen – die ,Digital Natives‘ im Betrieb.“

Autor: ib | Foto: NGG
Foto: Das Tablet als Handwerkszeug für Azubis: Die NGG will Branchen wie die Ernährungswirtschaft für die „Industrie 4.0“ fit machen – und setzt dabei auf den „Digital-Nachwuchs“.