Köln | Am 28. und 29. November findet auf dem Gelände der Koelnmesse mit dem „Absolventenkongress Deutschland“ die größte Jobmesse Deutschlands statt. Hier sollen Hochschulabsolventen die Möglichkeit haben, sich einen Überblick über ihre Karrieremöglichkeiten zu verschaffen und mit Unternehmen unterschiedlichster Branchen in Kontakt zu treten. In diesem Jahr lautet das Thema des seit 1989 jährlich in Köln stattfindenden Kongresses „Green Economy – Zukunft mit Verantwortung“. Damit verfügt die Veranstaltung erstmals über ein Leitthema. Das Kongressprogramm wartet dementsprechend mit Vorträgen und Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit und verantwortungsvollem Wirtschaften auf. Report-k sprach vor Ort mit Vertretern von Unternehmen aus dem Kölner Raum über die Anforderungen an die Bewerber und die richtige Form der Bewerbungen.

In Halle 8 der Koelnmesse dominieren Anzüge und High Heels das Geschehen. Junge Menschen, laut Veranstalter hauptsächlich Wirtschaftswissenschaftler und Absolventen technischer Studiengänge, drängen sich an den Ständen vorbei und halten nach den passenden Unternehmen für ihren Karrierestart Ausschau. Tischkicker, ein Flugsimulator und eine Carrera-Bahn sollen für Unterhaltung sorgen. Doch bevor man in den Beruf einsteigen kann, muss man sich erfolgreich bewerben.

Dabei setzt ein Großteil der teilnehmenden Unternehmen mittlerweile auf Online-Bewerbungen. Häufig müssen die Bewerber im Internet spezielle Bewerbungungsformulare ausfüllen. Das Unternehmen Aldi Süd akzeptiert allerdings beispielsweise nach wie vor Bewerbungen per Post. Eine Sprecherin der REWE-Group erklärte, dass ihr Unternehmen vor allem auf praktische Erfahrung Wert legt. Dabei könne es sich um absolvierte Praktika oder auch um Nebenjobs handeln. „Wichtig ist zudem eine konkrete Begründung im Bewerbungsanschreiben, warum der Bewerber gerade bei unserem Unternehmen arbeiten will.“, so die Sprecherin. Ungefähr 20 Stellen seien derzeit ausgeschrieben, die Anzahl der Bewerber aufgrund starker Schwankungen jedoch nur schwer abzuschätzen. Nach Angaben des Veranstalters „Staufenbiel Institut“ nehmen am diesjährigen Absolventenkongress über 300 Unternehmen teil. Rund 13.000 Besucher werden erwartet.

Lesekomfort der Bewerbungsunterlagen soll wichtige Rolle spielen

Ein Vertreter eines großen Handelskonzerns empfiehlt den Bewerbern, sich in die Lage des schnell lesenden Recruiters zu versetzen. Wer bei Online-Bewerbungen angehängte Dateien nicht korrekt und aussagekräftig bezeichne, oder die private E-Mailadresse mit zweifelhafter Kennung verwende, wirke unprofessionell, so der Vertreter. Zudem spiele der Lesekomfort der Bewerbung eine nicht zu unterschätzende Rolle. „Wenn ich beim Lebenslauf nicht mit der letzten Tätigkeit beginne, sondern mit dem Kindergarten, bedeutet das unnötigen Aufwand für den Recruiter.“, erklärte der Sprecher. Wer seine Bewerbung hingegen klar und sinnvoll strukturiere, sammle Pluspunkte. Dazu gehöre auch ein gutes Bewerbungsanschreiben. „Das Anschreiben soll nicht nur einen verschriftlichten Lebenslauf darstellen, sondern ein Motivationsschreiben mit konkretem Bezug zum betreffenden Unternehmen sein.“, so der Vertreter.

Derweil füllen sich die im hinteren Teil der Halle die Bänke mit Absolventen, die den Vorträgen der Experten und Manager lauschen möchten. „Smart Work – Die Arbeit der Zukunft“ oder „Ladies‘ Time – Was macht erfolgreiche Frauen aus?“ lauten die Themen. Im Ausgangsbereich begeben sich zwei BWL-Studentinnen mit Info-Materialien bepackt auf den Heimweg. Sie wollten sich heute einen Überblick über ihre Karrieremöglichkeiten und die verschiedenen Unternehmen verschaffen. „Es waren auch einige interessante Sachen dabei“, so die Damen. Was genau, wollen sie nicht verraten. Die High Heels können aber vorerst wieder ausgezogen werden.

Autor: Christian Bauer
Foto: Der Absolventenkongress Deutschland in Halle 8 der Koelnmesse.