Berlin | Rund 400 Berliner Polizeibeamte wollen offenbar aus Frustration über ihren Dienstalltag und die schlechte Bezahlung zu einer Bundesbehörde wechseln. Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt habe dieses jedoch strikt untersagt, berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Bezug auf interne Dokumente des Bundesinnenministeriums. Etwa 100 Berliner Polizisten streben demnach einen Wechsel zum Bundesamt für Verfassungsschutz an, das vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Terrorgefahr dringend Fachleute sucht.

Ein Hauptkommissar, der den Eignungstest beim Verfassungsschutz bestanden hatte und dennoch auf Anordnung von Polizeipräsident Kandt nicht wechseln darf, geht jetzt vor Gericht, schreibt der „Focus“. Der Kläger, der in neuer Verwendung monatlich 500 Euro netto mehr verdienen würde, beruft sich de, Bericht zufolge auf den Artikel 33, Absatz 2 des Grundgesetzes. Demnach wird jedem Deutschen bei Eignung und Befähigung der Zugang zu jedem öffentlichen Amt garantiert.

Rund 300 Berliner Polizisten möchten laut „Focus“ zur Bundespolizei wechseln, die ebenfalls geeignete Beamte einstellen könnte. Polizeichef Kandt will indes für jeden einzelnen Abgänger einen Ersatzbeamten gestellt haben, schreibt das Magazin. Dies ist nach Ansicht von Experten in der Praxis nicht möglich.

Somit scheiterte auch für einen Beamten der Bereitschaftspolizei, der sich in einem Härtetest sogar für eine Spezialeinheit der Bundespolizei qualifiziert hatte, der berufliche Wechsel, berichtet der „Focus“ weiter.

Autor: dts