Köln | Auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bekommt allmählich den Fachkräftemangel zu spüren. In einer gemeinsamen Veranstaltung warben heute die Deutsche Bahn und die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) für sich selbst und positionierten sich als sichere Arbeitgeber.

„Der ÖPNV ist eine Wachstumsbranche“, versprach heute Kuno Weber aus dem Vorstand der KVB. Die rund 3.200 Beschäftigten müssten daher nicht um ihre Arbeitsplätze bangen. Im Gegenteil: Der KVB droht in den kommenden Jahren wohl ein Fachkräftemangel. Schon seit 2007 beteiligt sich das Unternehmen daher an einem Projekt, das mit Landes- und EU-Mitteln gefördert wird, um zu erarbeiten, wie Unternehmen mit demographischen Wandel zurecht kommen können. Schon jetzt beträgt das Durchschnittsalter der KVB-Mitarbeiter 47 Jahre. In einigen Jahren wird wohl die Hälfte der Belegschaft über 50 Jahre alt sein. Die KVB hofft darauf, ihren Nachwuchs vor allem durch die eigene Ausbildung zu sichern. Schon jetzt werde daher über den eigenen Bedarf hinaus ausgebildet, so Weber. Darüber hinaus will die KVB mehr Frauen für das eigene Unternehmen begeistern. Dazu müsse die KVB jedoch bezüglich der Familienfreundlichkeit und etwa der Frauenförderung flexibler werden, räumte Weber ein.

Und auch älteren Arbeitnehmern verschließt sich die KVB laut Weber schon seit einigen Jahre nicht mehr. „Das können wir uns gar nicht mehr leisten“, weiß auch Peter Alsbach, Geschäftsführer der DB Regio NRW. Die Deutsche Bahn kämpft schon jetzt um neue Arbeitnehmer. Insgesamt beschäftigt die DB Regio NRW 3.700 Menschen in Nordrhein-Westfalen. Allein in der Region Köln gibt es derzeit rund 200 offene Stellen. Gesucht werden vor allem Fahrer und Mitarbeiter für die Kundenbetreuung. Beide Bereiche sind dabei auch für Quereinsteiger und ältere Arbeitnehmer durchaus interessant, so Alsbach. Denn eine Ausbildung zum Betriebsfahrzeugführer dauert in der Regel nur sieben Monate. Danach können sich die Fahrer bei Interesse von der S-Bahn bis zum ICE hoch arbeiten. Für den Einsatz in der Kundenbetreuung ist eine Ausbildung von nur drei Monaten nötig.

Autor: cs