Köln | In diesem Monat startet an der Universität zu Köln ein Programm für geflüchtete Lehrkräfte. In einem ersten Schritt werden 15 Pädagogen mit Fluchthintergrund über einen Zeitraum von einem Jahr Erfahrungen an Kölner Schulen sammeln.

Wie die Hochschule am heutigen Mittwoch bekannt gab, sollen die Kompetenzen der geflüchteten Lehrkräfte gefördert und so die Chancen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt verbessert werden. Mit zunächst 15 Lehrerinnen und Lehrern führen die Initiatoren Deutschkurse zur Förderung der Sprachkompetenz durch, Daneben sollen Fachveranstaltungen und Hospitationen an ganz normalen Regelschulen die pädagogischen Fachkräfte ertüchtigen.

Das Programm wurde gemeinsam vom International Office, dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und dem Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität zu Köln entwickelt. Es dient unter anderem der sprachlichen und fachlichen Heranführung von Lehrkräften an das deutsche Bildungssystem. Das Programm geht dieser Tage zunächst in seine Pilotphase.

Hoher Nutzwert durch mehrere positive Effekte

„Hochschulen haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Dazu gehört auch die Frage, wie geflüchtete Akademiker bestmöglich in diesem Land ankommen können. Mit dem Programm schaffen wir langfristige berufliche Perspektiven“, betonte Dr. Susanne Preuschoff, Leiterin der Abteilung „Internationale Studierende“ im International Office der Universität zu Köln. „Die Lehrkräfte sprechen neben Deutsch weitere Sprachen und sind sensibel für die Situation geflüchteter Schüler und Familien. Diese Fähigkeit ist in einem Bildungssystem, in dem Migration fester Bestandteil ist, eine wichtige Kompetenz“, führt Dr. Henrike Terhart, Projektleiterin am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, aus.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus Syrien, der Türkei oder dem Irak und haben in ihren Herkunftsländern bereits als Lehrkräfte gearbeitet. Angesichts des bundesweit akuten Lehrermangels ist das Programm somit nicht nur eine Chance für die Lehrkräfte selbst, sondern auch für die Schulen hierzulande, so die Zielsetzung der Initiatoren. Die Hospitationen erfolgen an Grund- und weiterführenden Schulen und sind hier auf vier Wochen begrenzt. Während der Praxisphase gibt es ein begleitendes Seminar, das die frischen Erfahrungen an den Schulen reflektieren soll.

Das Programm ist zunächst auf ein Jahr angelegt, soll aber nach der Pilotphase möglichst ausgebaut werden. Die studienvorbereitenden Deutschkurse werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Autor: bfl