Berlin | Die Löhne für Reinigungskräfte sind stark gestiegen. So hat ein großer Internetvermittler für Putzhilfen die Preise in den vergangenen drei Jahren in manchen Regionen in Deutschland um 35 Prozent erhöht, schreibt die „Welt am Sonntag“. Seit einem halben Jahr bestimmen die Reinigungskräfte dort nun selbst, wie viel sie verlangen wollen.

Um fünf bis zehn Prozent seien die Preise seitdem noch einmal gestiegen, schätzt der Gründer der Plattform. Im Durchschnitt kostet eine Putzhilfe aktuell 15,50 Euro pro Stunde. In einigen Städten – vor allem München oder Frankfurt – sind teilweise sogar über 20 Euro fällig.

„Die Machtverhältnisse haben sich deutlich verschoben“, zitiert die „Welt am Sonntag“ einen Experten. „Die Reinigungskräfte wissen sehr genau, wie wertvoll sie für viele deutsche Haushalte geworden sind.“ Zwar hat die Zahl der legalen Haushaltsjobs durch die leichtere steuerliche Absetzbarkeit und die Einführung von Minijobs in den vergangenen zwölf Jahren deutlich zugenommen.

Trotzdem arbeiten immer noch rund 80 Prozent der privaten Putzhilfen illegal. Dabei landet ein Gutteil der schwarz bezahlten Löhne gar nicht in hiesigen Geldbeuteln sondern außerhalb der EU-Grenzen. „Die typische Reinigungskraft auf dem Schwarzmarkt kommt heute aus der Ukraine“, sagte Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin.

Seit Mitte vergangenen Jahres können Ukrainer 90 Tage lang ohne Visum im Deutschland bleiben, danach müssen sie zurückkehren.

Autor: dts