Berlin | Trotz der insgesamt gestiegenen Zahlen bei der Beschäftigung Älterer hat weiterhin nur jeder dritte 64-Jährige und nur jeder Fünfte mit 65 Jahren einen sozialversicherungspflichtigen Vollzeit-Job. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über welche die „Rheinische Post“ (Dienstagsausgabe) berichtet. 65 Prozent der 64-Jährigen und sogar 77 Prozent der 65-Jährigen, die dem Arbeitsmarkt noch zur Verfügung standen, waren demnach 2016 arbeitslos, in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt.

Eine geringfügige Beschäftigung, etwa in einem Mini-Job, übten vor allem Ältere ohne Berufsabschluss und Frauen aus. Unter den 64-Jährigen waren insgesamt nur 22 Prozent der Frauen noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bei den Männern waren es 43 Prozent, so die Regierungsantwort.

Seit 2012 steigt das Renteneintrittsalter bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre. Dadurch ist der Anteil der älteren Beschäftigten bereits gestiegen. Allerdings wurde dieser Prozess durch die zwischenzeitliche Einführung der Rente mit 63 für langjährig Versicherte wieder unterbrochen.

Viele Ältere reduzieren ihre Arbeitszeit zudem durchaus freiwillig. Die Zahlen zeigen aber auch, dass vielen Älteren der Übergang in die Rente in einem sozialversicherungspflichtigen Vollzeit-Job nicht gelingt. „Viel zu viele Menschen kommen mit der Anhebung der Altersgrenze auf 67 nicht mit“, sagte Grünen-Rentenexperte Markus Kurth.

Es gebe zu viele, die sich über Mini-Jobs oder Teilzeitstellen „irgendwie in die Rente retten“, sagte Kurth.

Autor: dts