Köln | Die Kölner Abfallverwertungsgesellschaft AVG ist für ihre besonders „zukunftsfähige Unternehmenskultur“ ausgezeichnet worden. Nach einem bestandenen Audit überreichte Leonie Gebers, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales das Zertifikat an die Verantwortlichen der AVG.

Personalleiterin Radegrund Beerlage und AVG-Geschäftsführer Andreas Freund nahmen die Auszeichnung entgegen. Die AVG war dabei der einzige Kölner Teilnehmer, der für seinen Einsatz als Arbeitgeber gewürdigt wurde. Entsprechend erfreut zeigten sich die Verantwortlichen der AVG nach der Übergabe der Zertifikate.

„Unsere Branche und unser Unternehmen sind seit einigen Jahren stark im Wandel. Unser Ziel war es, diesen Wandel auch intern nachzuvollziehen und für unsere Beschäftigten positiv zu nutzen. Wichtig war uns, Maßnahmen umzusetzen, die für unsere Mitarbeiter einen Mehrwert bieten und unser Unternehmen zukunftsfähiger machen. Ganz bewusst haben wir für die Identifizierung und Umsetzung der Ideen auf die Innovationskraft der eigenen Mitarbeiter gesetzt“, betonte Beerlage.

Unternehmenskultur als Schlüsselfaktor für Wettbewerbsfähigkeit und Change Management

„Attraktive Arbeitsbedingungen sowie eine moderne Unternehmenskultur und Personalpolitik sind heute mehr denn je ein Schlüssel für erfolgreiche Arbeitgeber. Sie sind in Zeiten des technologischen und demografischen Wandels ein wichtiger Motor für die Innovationskraft von Unternehmen, Verwaltungen und Verbänden sowie für die Sicherung der Fachkräftebasis in Deutschland“, betonte Staatssekretärin Gebers in ihrer Rede zur Urkundenverleihung.

Tatsächlich stehen viele Unternehmen und Organisationen im Zuge der Digitalisierung und anderer Herausforderungen vor gewaltigen Aufgaben. Eine zukunftsfähige Unternehmenskultur soll helfen, zum einen die Motivation der eigenen Beschäftigten hochzuhalten, zum anderen die vielfältigen Herausforderungen im Wandel der Arbeitswelt erfolgreich zu managen.

Das Vorgehen bei der AVG: Befragung als Ausgangspunkt

Der Auditierungsprozess bei der AVG Köln begann mit einer schriftlichen Befragung der Mitarbeitenden und der Geschäftsführung. Hierbei wurden erste Herausforderungen und Verbesserungsbedarfe hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und der Unternehmenskultur identifiziert. In einer dann eingerichteten Projektgruppe, in der Beschäftigte und Führungskräfte gleichermaßen vertreten waren, erarbeitete das Unternehmen einen umfassenden Entwicklungsplan. Gemeinschaftlich wurden schließlich die konkreten Maßnahmen in den Themenbereichen Führung, Chancengleichheit, Gesundheit sowie Wissen und Kompetenz umgesetzt, beschrieben die AVG-Verantwortlichen ihr Konzept.

Daneben wurde ein Förderkonzept für Frauen vor allem in technischen Berufen erarbeitet, ein Patenprogramm für neue Mitarbeiter entwickelt, um sich schneller in der neuen beruflichen Umgebung zurecht zu finden. Auch verbesserte die AVG Köln das Sportangebot für ihre Beschäftigten und berief eine Sport- und Gesundheitsbeauftragte, die Ansprechpartnerin für die vielfältigen Möglichkeiten des Betriebssports ist. Um die Personalentwicklung zu optimieren, sollen künftig die Mitarbeiter stärker bei der Ermittlung des Personalbedarfs beteiligt werden.

Der Auditierungsprozess erstreckte sich über zwei Jahre. Insgesamt wurden 17 Projekte identifiziert, wie etwa eine größere Transparenz bei Unternehmensentscheidungen, die Flexibilisierung der Arbeitszeit vor allem im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Flexibilisierung des Arbeitsortes (Home-Office) in den Beschäftigungsbereichen, wo dies möglich ist. Einen besseren Informationsfluss innerhalb des Unternehmens will die AVG Köln beispielweise durch ihr überarbeitetes Intranet, einen regelmäßigen Erfahrungs- und Informationsaustausch von Führungskräften sowie Patenschaftsprogramme für neue Mitarbeiter erreichen.

[infobox]Das Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“ ist ein Angebot der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Es wurde in enger Zusammenarbeit von der Bertelsmann Stiftung, dem Institut „Great Place to Work“ sowie dem Demographie-Netzwerk e.V. (ddn) entwickelt und wird nun von der Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH als Träger umgesetzt. Das Audit bringt Arbeitgeber und Arbeitnehmer partnerschaftlich an einen Tisch und wird als einziges Programm dieser Art gemeinsam von Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit getragen. Darüber hinaus garantiert es von Beginn an in besonderer Weise die Einbeziehung der Beschäftigten.

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Autor: rk
Foto: v.l.n.r.: Leonie Gerbers, Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium in Berlin, überreichte in Berlin Personalleiterin Radegund Beerlage und Geschäftsführer Andreas Freund von der AVG Köln (von links nach rechts) die Urkunde. Bild: AVG Köln/Marco Urban