Köln | Am Montag wird es bei den Tageszeitungen in NRW einen Warnstreik geben. Auch die Kölner Titel sind betroffen. Zum Streik aufgerufen hat der Deutsche Journalisten Verband (DJV). Der Verband kritisiert, dass die Gehaltsentwicklung hinter der Inflationsrate und allgemeinen Einkommensentwicklung zurück bleibt.

Der DJV ruft für Montag, 9. April, die Beschäftigten an Tageszeitungen im Ruhrgebiet und im Rheinland zu Warnstreiks auf. „Die Arbeitgeber sind bislang ein verhandlungsfähiges Angebot schuldig geblieben. Stattdessen wollen sie mit uns über Steuersparmodelle durch Gehaltsumwandlungen reden – wir wollen erst mal mehr Geld auf dem Konto sehen!“, so Frank Stach, Landesvorsitzender des DJV-NRW, zum aktuellen Stand in den Gehaltstarifverhandlungen. Der DJV fordert 4,5 % mehr Einkommen für Redakteure und feste Freie sowie mindestens 200 Euro mehr für junge Journalisten bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von 12 Monaten.

„In den letzten Jahren sind die Gehaltssteigerungen hinter der Inflationsrate und der allgemeinen Einkommensentwicklung zurück geblieben – so gewinnt man keine klugen Köpfe für den Beruf, und so motiviert man auch nicht seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!“ fordert Stach die Verleger auf, endlich ein Angebot vorzulegen, das diesen Namen auch verdient. Der Bundesverband der Tageszeitungsverleger hatte für die rund 13.000 Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen zuletzt einen Gehaltstarifvertrag mit insgesamt 2,6 Prozent mehr Gehalt und 120 Euro mehr für Jungredakteure, nicht jedoch für Volontäre, bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten. Das Angebot entspricht einer jährlichen Gehaltssteigerung um 1,04 %.

Parallel zur vierten Verhandlungsrunde zum Flächentarif an Tageszeitungen (Montag, 09. April in Frankfurt am Main) treten die Belegschaften folgender Titel in einen eintägigen Warnstreik: Der Patriot, Hellweger Anzeiger, Iserlohner Kreisanzeiger, Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung, Rheinische Post, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Westdeutsche Zeitung, Westfalenpost, Düsseldorfer und Kölner Express sowie die NRW-Redaktion der Bild. Auch in anderen Bundesländern wird es Warnstreiks der Tageszeitungsredakteurinnen und –redakteure geben.

Autor: Andi Goral