Köln | Der Kölner Arbeitsmarkt profitiert auch weiterhin unverändert von der anhaltend robusten Konjunktur. Im Oktober 2018 meldete die Kölner Agentur für Arbeit mit 43.738 arbeitslos gemeldeten Personen den niedrigsten Stand seit November 1992. Die derzeitige, offizielle Quote sinkt auf 7,4 Prozent.

Gegenüber dem Vormonat sank damit die Zahl der arbeitslos gemeldeten Erwerbsfähigen erneut deutlich, genau um 1.020. Im Vergleich zum Oktober vergangenen Jahres beträgt der Rückgang sogar 3.509. Im Oktober wurden 2.303 neue Stellen gemeldet, was allerdings einem Rückgang von 779 gegenüber dem September entsprach. Dennoch zeigten sich die Verantwortlichen positiv zu den vorgelegten Zahlen.

Der Herbstaufschwung auf dem Arbeitsmarkt sorgt in Köln für weitere Stabilität. Neben den beginnenden Ausbildungen sorgen auch weniger Entlassungen als letztes Jahr für sinkende Arbeitslosenzahlen. Vor allem die Langzeitarbeitslosen und die ausländischen Mitbürger können von der starken Arbeitskräftenachfrage profitieren,“ berichtet Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln.

Fachkräftemangel: Eine Herausforderung für die berufliche Weiterbildung

Doch zunehmend rückt wieder das Thema Fachkräftemangel in den Fokus der Betrachtung. So dauert die Besetzung vorhandener Stellen in den Unternehmen zunehmend länger. Auf der anderen Seite haben inzwischen mehr als 60 Prozent der als arbeitslos Gemeldeten keine abgeschlossene Berufsausbildung.

„Ohne Qualifikationen wird es immer schwieriger einen Job zu bekommen. Mit Weiterbildungen, Teilqualifikationen und unterstützten Berufsausbildungen bieten wir Chancen für die Arbeitslosen und auch für Beschäftigte, die noch weitaus mehr genutzt werden sollten“, rät Klapper.

Hartz-IV und Unterbeschäftigung: Rückgang verlangsamt sich

Derzeit werden 12.179 Personen im Kundenzentrum der Arbeitsagentur direkt betreut. Diese Personen fallen unter das SGB III und sind in der Regel maximal zwölf Monate arbeitslos gemeldet. Hier fällt die Zahl gegenüber dem Vormonat um 351 oder 2,8 Prozent, gegenüber Oktober 2017 lediglich um 190 oder 1,5 Prozent.

Auch die Zahl der so genannten Langzeitarbeitslosen ist im Oktober 2018 weiter rückläufig. Gegenüber September fiel deren Zahl um 669 oder 2,1 Prozent, also nicht mehr stärker als die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen. Im Jahresvergleich allerdings beträgt der Rückgang 3.139 oder 8,9 Prozent.

Weitere 15.464 in Köln gemeldete Personen gelten überdies als „unterbeschäftigt“. Zusammen mit der Zahl der offiziellen Arbeitslosen ergibt sich die Zahlen der „Arbeitslosen im weiteren Sinne“. Dieser Personenkreis befindet sich derzeit in einer Förderung oder nutzt andere arbeitsmarktpolitische Instrumente wie geförderte Selbständigkeit oder Altersteilzeit. Auch hier hat sich der Rückgang deutlich verlangsamt. Mit 59.474 betroffenen Personen (Unterbeschäftigung im engeren Sinne) ging deren Zahl gegenüber Oktober 2017 zwar um 2.849 und damit recht deutlich zurück. Im Monatsvergleich fällt der Rückgang jedoch mit 476 oder 0,8 Prozent deutlich schwächer aus. Die Quote bleibt damit bei 10,6 Prozent.

Weitere Zahlen zum Kölner Arbeitsmarkt

Im Oktober haben sich 3.339 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 115 oder 3,6 Prozent mehr als im Vormonat aber 260 oder 7,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Im aktuellen Monat konnten 2.990 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit beenden. Das sind 189 oder 5,9 Prozent weniger als im September und 220 oder 6,9 Prozent weniger als im Oktober 2017.

Bei der Agentur für Arbeit Köln und dem Jobcenter Köln sind im September 7.816 geflüchtete Menschen (Personen im Kontext von Fluchtmigration) arbeitssuchend gemeldet. Davon sind 2.683 Menschen arbeitslos. Die geflüchteten Menschen stellen somit in Köln derzeit 9,3 Prozent aller Arbeitsuchenden sowie 6,1 Prozent der arbeitslosen Menschen.

Die Zahl der offenen Stellen im Bestand lag im Oktober mit 9.727 um 415 oder 4,1 Prozent unter der des Vormonats. Gegenüber Oktober 2017 sind das 968 oder 9,1 Prozent weniger Stellen, so die Arbeitsagentur abschließend.

Autor: Ralph Kruppa