Köln | Der Bund Deutscher Architekten Köln (BDA) hat einen neuen Vorstand gewählt. Der meldet sich jetzt mit seinen Sorgen um Kölns Baukultur in der Öffentlichkeit. Er sieht die Stadt auf einem schlechten Weg vor allem beim Schul- und Wohnungsbau.

So sieht man zwar die Notwendigkeit, angesichts der wachsenden Kinderzahl neue Schulen zu bauen. Reinhard Angelis, alter und neuer BDA-Vorstand, warnt aber davor, auf scheinbar preiswerte und schnell erreichbare Quantität statt auf langfristige Qualität zu setzen. Insbesondere kritisiert er die Modul-Bauweise. Die Stadt müsse den Anspruch auf gut gestaltete Schulbauten haben.

Als Vorbild verweist er auf die Bildungslandschaft Altstadt-Nord und die Helios-Schule. Diese griffen in ihrer Architektur nicht nur neue Lernformen auf, sondern hätten in der Planung auch die Bürgerschaft in die Diskussion einbezogen.

Gelände an Wohnbaugenossenschaften statt Investoren verkaufen

Den Mangel an preiswerten Wohnung könne man durch eine Aktivierung des alten Genossenschaftgedankens beheben, der in Köln Tradition habe. Ihnen solle man Gelände in Erbpacht überlassen – dadurch könnten die Baukosten und damit die Mieten gesenkt werden. Der Verkauf an Investoren sei keine Lösung, selbst wenn damit eine Klausel zum Bau von geförderten Wohnungen verbunden sei. Außerdem vermisst der BDA die Förderung experimenteller Wohnbauten.

Dem neuen, um drei Mitglieder erweiterten BDA-Vorstand gehören neben Reinhard Angelis die Architekten und Architektinnen Andreas Fritzen, Aysin Ipekci, Ragnhild Klußmann, Thomas Knüvener, Ute Piroeth, Ingo Plato, Erich Pössl und Andrea Wallrath an. Der BDA vertritt – so Angelis – „die kompetentesten Köpfe des Berufsstandes“, was ihn verpflichte und legitimiere, „Als Sachwalter und Streiter für Architekturqualität in einen gesellschaftlichen Diskurs einzutreten“.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Reinhard Angelis ist der alte und neue Vorstand der im BDA vertretenen Kölner Architekten.