Erfurt | Die NRW-Bank will die Spielbank Erfurt in der thüringischen Landeshauptstadt verkaufen. Das berichtete am Sonntag der Sender MDR Thüringen unter Berufung auf einen Banksprecher. Demnach wolle sich das Unternehmen künftig auf die WestSpiel-Casinos in Nordrhein-Westfalen konzentrieren, um Kosten zu sparen. Der Verkauf müsse europaweit ausgeschrieben werden. Einen genauen Zeitpunkt gebe es indes noch nicht. Diese Meldung ist auch für Köln nicht gänzlich uninteressant, weil die Kölner SPD, an ihrer Spitze Martin Börschel ein neues Casino in Köln ansiedeln will.

Die NRW-Bank ist dem Bericht zufolge Eigentümerin von sieben Spielbanken, die vom Duisburger Unternehmen WestSpiel betrieben werden. Wie es weiter hieß, sind die Häuser in die roten Zahlen gerutscht. Für 2010 weise der Bundesanzeiger für die Casinos in Aachen, Bad Oeynhausen, Berlin, Bremen, Dortmund, Duisburg und Erfurt ein Minus in Millionenhöhe aus. Für Defizite hafte die NRW-Bank.

Thüringen profitiert über die sogenannte Spielbankabgabe von dem Casino. Laut Sozialministerium habe diese sich bis 2011 insgesamt auf 1,3 Millionen Euro belaufen und sei zuletzt reduziert worden, um WestSpiel zu entlasten, hieß es weiter. Bis 2014 trägt der Freistaat noch die Mietkosten der Spielbank. In dem Jahr ende auch die Konzession. Das Casino beschäftigt 20 Mitarbeiter.

Diese Wendung ist für Köln nicht uninteressant, denn am 26.10.2012 erklärte der SPD Fraktionsvorsitzende Martin Börschel, dass der Hauptausschuss des Landtags Nordrhein-Westfalen sich entschieden habe, die Zahl der Spielbanken landesweit von vier auf fünf zu erhöhen. Dabei deuteten alle Zeichen darauf hin, dass Köln der Standort für das neue staatliche Casino werde, so der Fraktionsvorsitzende der SPD im Kölner Rat und Landtagsabgeordneter Martin Börschel vor rund zwei Monaten. Lesen Sie hier die Berichterstattung bei report-k.de aus dem Oktober 2012.

Autor: dapd, ag | Foto: Sashkin/fotolia