Köln | Es war das einzige Automobilwerk, das Citroën auf deutschem Boden unterhielt. Es wurde am 4. Dezember 1935 geschlossen. Die Bedingungen in Nazideutschland hatten sich für ausländische Unternehmen verschlechtert. Citroën erklärt, dass sein Werk das erste in Köln war, dass mit der Fließbandtechnik rund 32 Fahrzeuge pro Tag fertigte.

Insgesamt seien in Köln bis zum 4. Dezember 1935 rund 20.000 Fahrzeuge gebaut worden. 500 Mitarbeiter waren damals in Köln Poll beschäftigt, schreibt das Unternehmen. Zu Start im Jahr 1927 wurden die Fahrzeuge mit Teilen gefertigt, die in Paris hergestellt worden waren. Später ab 1932 lieferten deutsche Untenehmen wie Bosch, Continental oder Lemmertz Teile zu.

Zwischen der Eröffnung des Werks am 15. Februar 1927 und 1935 wurden 18.710 Citroën Fahrzeuge der Typen B14, C4, C6, der Rosalie-Reihe sowie des Traction Avant am Standort Köln gebaut. Hinzu kam die Produktion von weiteren 1.541 Citroën Einheiten – Omnibusse, Sattelschlepper, Viehtransporter, Pritschenwagen und Kegresse-Halbkettenfahrzeuge. Das letzte in Köln produzierte Citroën Modell war der Typ 7 Front, für den Mitte des Jahres 1934 die Fließbandanlagen umgerüstet worden waren. Das Fahrzeug war im September 1934 mit 1,5 Liter Hubraum und einer maximalen Leistung von 32 PS in die Serienproduktion gegangen. Bis Ende 1935 wurden – in den unterschiedlichsten Varianten – annähernd 2.000 Einheiten dieses einzigartigen Citroën Modells in Köln gefertigt.

Nach der Schließung der Automobilproduktion war aber noch nicht ganz Schluss. Wenige Wochen nach der Schließung des Kölner Werks und der dortigen Automobilproduktion wurde die Arbeit am 3. Januar 1936 mit rund 25 Prozent der einstigen Belegschaft wieder aufgenommen: Unter dem Namen Poller Citroën Dienst AG hielt Citroën bis 1940 auf dem Werksgelände noch einen Reparaturbetrieb mit Ersatzteildepot aufrecht.

Autor: ag | Fotos: Citroen