Köln | Im Kölner Clouth-Quartier sollen in den nächsten Monaten zahlreiche Wohnungsbauten fertiggestellt werden. Bis Herbst werden dann mehr als die Hälfte der insgesamt 1.200 geplanten Wohnungen bezogen sein. Das teilt Sprachgut – Agentur für Immobilienkommunikation mit. Die restlichen Wohnungen sollen verstärkt als öffentlich geförderte sowie frei finanzierte Mietwohnungen errichtet werden. Die ursprünglichen Pläne legten einen Fokus auf Eigentumswohnungen.

Eigentlich sollten es in der Summe rund 1.100 Wohnungen werden. Nun habe man sich dazu entschieden 1.200 Wohnungen entstehen zu lassen. Die zusätzlichen Wohnungen entstehen im Norden und Westen des Quartiers, sagt Sprachgut. Zudem sollen statt Wohnungen mit hoher Grundfläche, nun mehr mittelgroße und kleine Wohneinheiten errichtet werden.

Die sechs betreffenden Grundstücke für diese Wohn- sowie weitere Büroprojekte werden voraussichtlich 2019 an verschiedene Investoren verkauft, die dann voraussichtlich bis Ende 2021 die letzten Gebäude im Clouth-Quartier errichten beziehungsweise die darauf befindlichen Baudenkmäler umnutzen. Zu Letzteren zählen der historische Eingangsbereich (Tor 2) an der Niehler Straße sowie die Halle 18 an der Xantener Straße.

Aktuell seien auf dem 14,5 Hektar großen ehemaligen Industriegelände der Clouth-Gummiwerke etwa 80 Prozent der Grundstücke verkauft.

Bis Herbst 2017 werden rund 300 weitere Wohnungen fertiggestellt

Bis Ende des Jahres werden im Clouth-Quartier weitere rund 300 Wohnungen fertiggestellt sein und von den Mietern und Eigentümern bezogen, teilt die Agentur für Immobilienkommunikation mit. Diese würden sich vorrangig im Zentrum und Süden des Areals befinden. Darunter seien über 100 öffentlich geförderte Mietwohnungen der GAG Immobilien AG. Ferner errichte die GWG zu Köln zusätzlich rund 40 Mietwohnungen für ihre Genossenschaftsmitglieder.

Die Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke Köln mbH sei mit rung 60 preisgedämpften Mietwohnungen für ihre Mitarbeiter kurz vor der Fertigstellung.

In den letzten Zügen stecken außerdem die Eigentumswohnungen des Entwicklers Pandion sowie die Wohneinheiten des Projekts „Clouth 3“, teilt Sprachgut – Agentur für Immobilienkommunikation, mit. Die BPD und die Wüstenrot Haus- und Städtebau erstellen in ihren jeweiligen Projekten weitere, rund 90 Eigentumswohnungen.  In wenigen Wochen werden ferner die acht Baugruppen-Mitglieder im Zentrum des Quartiers ihre Wohnungen beziehen. Das zweite Baugruppen-Vorhaben im Nordosten des Areals an der Xantener Straße mit rund 30 Wohnungen wurde Mitte 2016 begonnen und soll Anfang kommenden Jahres fertiggestellt werden.

Ehemalige Produktionshalle „Halle 17“ und Kreativ- und Gewerbehof „Clouth 104“

Während die Mehrheit dieser benannten Projekte in den letzten Zügen stecken, sind zwei größere Vorhaben noch mitten in der Bauphase. Die denkmalgeschützte ehemalige Produktionshalle „Halle 17“ im Zentrum des Areals am Luftschiff-Platz wird vom Entwickler Formart in Eigentumswohnungen sowie Gewerbeflächen umgebaut. Es entstehen vom kompakten Appartement über Maisonette- bis hin zu Penthouse-Wohnungen verschiedene Wohn- und Grundrisstypen. Im Erdgeschoss sei ein Gastronomiebetrieb mit Außenterrasse vorgesehen.

Auch der Kreativ- und Gewerbehof „Clouth 104“ im Südwesten des Quartiers an der Niehler Straße soll ein Café samt Außenflächen bekommen. Vor einigen Wochen wurde mit dem Abbruch der Bestandsgebäude begonnen, nachdem vorher aufwändig die denkmalgeschützten Außenfassaden freigestellt und gesichert werden mussten. Insgesamt sollen circa 11.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen; die Decken werden bis zu 5,80 Meter hoch sein und die Räume Atelier-Charakter haben. Im zweiten Halbjahr kommenden Jahres soll das Gebäude bezugsfertig sein. Das Konzept des Entwicklers Clouth 104 Grundstücksgesellschaft mbH sieht außerdem Mietstationen für Pkw und Fahrräder vor. Das danebenliegende, ebenfalls denkmalgeschützte Torgebäude soll nach den Plänen des Entwicklers zum Dienstleistungshub für das Clouth-Quartier umgenutzt werden. Paketannahme und Getränkeservice und weitere Dienstleistungen, die das tägliche Leben leichter machen, können dort in Anspruch genommen werden.

Kita bereits eröffnet

Im April wurde im Südwesten des Clouth-Quartiers die Kita eröffnet. Sie wurde von einem Privatinvestor errichtet und langfristig an den Betreiber Fröbel e.V. vermietet, ein anerkannter Träger der Jugendhilfe und Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Damit die Bewohner der fertig gestellten Immobilien von dem Baulärm möglichst wenig beeinträchtigt werden, wurde Anfang des Jahres die Baustellenzufahrt an der Xantener Straße zum weiter westlich liegenden Tor 3 verlegt. Schließlich befinden sich fast alle Bauvorhaben der nächsten Jahre in diesem westlichen Quartiersbereich. Die Zufahrt ins Quartier an der ehemaligen Werkseinfahrt Tor 4 ist seitdem den Anwohnern vorbehalten.

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Clouth-Quartier Köln

Erschließung – modernestadt
Bauherr – unterschiedliche Bauherren und Investoren
Fertigstellung – 2019
Nutzung – Wohnen, Arbeiten, Künstlerateliers, Kita, Freizeit, Gastronomie
BGF / BRI – ca. 150.000 m² BGF
Städtebaulicher Entwurf und Rahmenplanung – scheuvens + wachten, Dortmund
Adresse – Niehler Straße / Xantener Straße 50733 Köln

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Autor: ib | Q.: agentur sprachgut