Köln | Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Köln sieht noch keinen Fachkräftemangel in Köln. Sonst, so erklärte der Vorsitzende Andreas Kossiski, hätte im vergangenen Jahr nicht jeder zwölfte Beschäftigte seinen Job verloren.

„Trotz guter Konjunktur und steigender Klagen von Unternehmen über Fachkräftemangel hat gut jeder/jede zwölfte sozialversichert Beschäftigte in der Stadt Köln in 2011 den Job verloren“, erklärte heute der DGB-Vorsitzende der Region Köln-Bonn, Andreas Kossiski. Zuletzt seien in Köln über 475.2000 sozialversichert Beschäftigte gezählt worden. Gemessen daran hätten rund acht Prozent der Beschäftigten ihren Job verloren. Auch der gestiegene Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse zeige, dass die Konkurrenz der Betriebe um gute Fachkräfte längst nicht überall sehr intensiv sein kann, so die gewerkschaftliche Kritik. Bundesweit sei fast jede zweite Neueinstellung befristet. Bei einem wirklichen Mangel würde man laut Kossiski einen sorgsamen Umgang der Betriebe mit Beschäftigten erkennen.

Zwischen den Branchen stellte der DGB deutliche Unterschiede in der Personalpolitik und der Stabilität der Arbeitsverhältnisse fest. Das Entlassungsrisiko sei im verarbeitenden Gewerbe in der Stadt Köln deutlich niedriger als in anderen Branchen. Dabei müsse sich diese Branche der internationalen Konkurrenzen in besonderer Weise stellen. In anderen Branchen sei das Risiko des Arbeitsplatzverlustes deutlich höher. So hätten im Gastgewerbe etwa über 2.500 beschäftigte den Job verloren. In der Leiharbeit sei das Risiko der Arbeitslosigkeit sogar 20 Prozent höher als für andere Beschäftigte. „Instabile und prekäre Beschäftigung tragen nicht zum Abbau eines Fachkräftemangels bei, sondern verschärfen ihn eher“, so Kossiski.

Autor: cs
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