Frankfurt/Main | Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft der Flugbegleiter und der Lufthansa hat die Kabinengewerkschaft Ufo angekündigt, dass sie sich ab sofort im Arbeitskampf befindet. Unklar ist noch, wo und wann gestreikt werden soll.

„Wir sind ab heute im Arbeitskampf mit der Lufthansa“, teilte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main mit. Zuvor hatte die Fluglinie mitgeteilt, dass die Tarifverhandlungen der Lufthansa mit der Gewerkschaft der Flugbegleiter gescheitert seien, nachdem beide Seiten bis tief in die Nacht zum Dienstag um eine Verhandlungslösung gerungen hatten. Die Kabinenmitarbeiter von Lufthansa sind ab heute zu einer Urabstimmung aufgerufen. Konkrete Pläne für Streiks gibt es derzeit noch nicht. Der weitere Verlauf hänge davon ab, ob Lufthansa ein verhandlungsfähiges Angebot vorlege. „Wenn die Warnung in Form einer solchen Urabstimmung nicht ausreicht, um den Arbeitgeber zum Umdenken zu bewegen, sind wir willens und in der Lage kurzfristig einen Arbeitskampf zu führen“, heißt es in einer Erklärung der Gewerkschaft Ufo. Am Flughafen Köln starten morgen 20 Flüge der Lufthansa. Ob diese von dem Streik betroffen sein werden, ist derzeit noch unklar. Passagiere der Lufthansa sollten sich direkt mit dem Unternehmen in Verbindung setzen, rät ein Sprecher des Flughafens.

Durch den Streik der rund 19.000 Lufthansa-Kabinenmitarbeiter dürfte es zum Ferienende zu massiven Behinderungen im Flugverkehr kommen. Erst letzten Donnerstag hatte die Gewerkschaft dem Unternehmen ein Ultimatum über fünf Tage gesetzt. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung der Flugbegleiter von fünf Prozent und geht gegen die Sparmaßnahmen der Lufthansa vor. Durch diese bestehe nach Ansicht von Ufo die Gefahr, dass Stellen abgebaut beziehungsweise ausgelagert werden und Leiharbeit eingeführt wird. Das Management der Fluglinie ist hingegen der Ansicht, dass die Einschnitte nötig seien, um sich der Konkurrenz der Billigfluggesellschaften in Europa zu erwehren. Die Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft dauern schon seit rund einem Jahr an.

Autor: dts, cs