Köln | aktualisiert | Am heutigen Donnerstagnachmittag gab Ford weitere Details zur Restrukturierung des Unternehmens in Europa bekannt. Diese sehen unter anderem die Schließung von drei europäischen Fertigungseinrichtungen, eine neue Standortstrategie für die Produktion wichtiger Modelle sowie den Abbau von Personal vor.

Als Teil eines umfassenden Plans, auf rückläufige Zahlen zu reagieren, gab die Ford Motor Company am gestrigen Mittwoch einen Vorschlag zur Umgestaltung ihrer europäischen Produktion bekannt. Dabei kündigte das Unternehmen an, dass im Zuge dieser Maßnahmen die Produktion im Belgischen Genk zum Ende des Jahres 2014 eingestellt werden könnte. Davon wären laut Unternehmen 4.300 Arbeitsplätze betroffen.

25. Oktober, 15:30 Uhr > Insgesamt drei Werke in Belgien und Großbritannien von Schließung betroffen

Nachdem das Unternehmen gestern mitgeteilt hatte, dass es ein Schließung eines Werks im Belgischen  Genk in Betracht ziehe, gab Ford Europa heute bekannt, dass im kommenden Jahr zunächst die Schließung von zwei Werken in Großbritannien geplant sei. Betroffen seien das Fahrzeugwerk in Southampton sowie ein weiteres Werk in Dagenham. Darüber hinaus plant Ford, die Produktion im belgischen Werk Genk Ende 2014 einzustellen. Die endgültige Entscheidung darüber erfolgt nach Abschluss des Konsultationsprozesses mit den Arbeitnehmervertretern. Wie Ford kürzlich ankündigte, werden europaweit ungefähr 500 Stellen abgebaut. Dies betreffe Angestellte, denen ein freiwilliges Abfindungsprogramm angeboten werde, sowie Agenturkräfte. Mit den heute angekündigten Maßnahmen sind insgesamt 6.200 Arbeitsplätze beziehungsweise 13 Prozent der Belegschaft von Ford Europa betroffen – 4.300 Stellen am Standort Genk und 1.400 Stellen in Großbritannien. Ziel von Ford sei es, den Personalabbau in Großbritannien auf freiwilliger Basis, sowie über neue Abfindungsprogramme und Versetzungen an andere Ford-Standorte zu vollziehen.

Insgesamt 15 neue Fahrzeugmodelle aus der ONE Ford-Produktpalette innerhalb der nächsten fünf Jahre, effizientere Motoren sowie eine komplette Erneuerung der Palette an leichten Nutzfahrzeugen in den kommenden beiden Jahren sollen laut Ford für Auftrieb auf dem europäischen Markt sorgen.

24. Oktober, 12:13 Uhr > Schließung des Werks in Genk vorgesehen

Der Plan wäre, so teilte das Unternehmen heute mit, eine Antwort auf den Rückgang der gesamten Fahrzeugnachfrage in Westeuropa seit 2007 von über 20 Prozent. Ford kündigte an, je nach Ergebnis von noch anstehenden Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretern die Produktion an einem großen Standort in Genk, Belgien, zum Ende des Jahres 2014 schließen zu wollen. Werde dieser Plan bestätigt, so würde Ford mehrere Fahrzeugmodelle an anderen Standorten produzieren, um die europäischen Produktionsstätten besser auszulasten.

Je nach Ergebnis des Konsultationsprozesses könnte der Plan dazu führen, dass die nächste Generation von Ford Mondeo, S-MAX und Galaxy am Standort Valencia in Spanien produziert werde. Abhängig von weiteren Untersuchungen könnte nach dem vorgestellten Plan im Jahr 2014 die Produktion der C-MAX und Grand C-MAX Multifunktions-Kompaktwagen von Valencia nach Saarlouis, Deutschland, verlagert werden.

„Uns ist bewusst, welche Auswirkungen diese mögliche Restrukturierung auf unsere Mitarbeiter in Genk, ihre Familien, unsere Lieferanten und die örtlichen Kommunen hätte. Wir kennen und akzeptieren unsere soziale Verantwortung in einer solch schwierigen Situation, und wenn der Restrukturierungsplan bestätigt wird, werden wir sicherstellen, dass Unterstützungsmaßnahmen ergriffen werden, die die Auswirkungen für alle betroffenen Mitarbeiter verringern“, sagte Stephen Odell, Vorsitzender und Chief Executive Officer, Ford of Europe.

Ford werde weitere Einzelheiten des gesamten Transformationsplans für Europa in einem Konferenztelefonat für Finanzanalysten und Medienvertreter am Donnerstag bekanntgeben.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto