Köln | Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) hatte für den heutigen Donnerstag 700 Beschäftigten der Kölner Coca-Cola-Niederlassung zu einem achtstündigen Warnstreik aufgerufen. Andere der 37 deutschen Standorte waren schon zu Wochenbeginn in den Ausstand getreten. Die NGG fordert für die Beschäftigten mehr Geld. Der Arbeitgeber Coca-Cola nimmt Stellung. Zudem sei ein weiterer Verhandlungstermin für den 24. April vorgesehen.

„Wir haben ein gutes und faires erstes Angebot unterbreitet“, sagt das Unternehmen am heutigen Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben einen zweiten Verhandlungstermin für den 24. April vereinbart.

In der ersten Runde der Tarifverhandlungen Ende Januar sei seitens Coca-Cola European Partners Deutschland (CCEP DE) eine Entgelterhöhung von durchschnittlich 2,5 Prozent angeboten worden. Das Angebot setze sich zusammen aus einer Entgeltsteigerung von 1,3 Prozent, einer Erhöhung des Urlaubsgeldes auf 900 Euro und einer Steigerung des Arbeitnehmerzuschusses zur Altersvorsorge um 200 Euro. Diese weiteren Leistungen entsprechen einer zusätzlichen Erhöhung von im Schnitt 1,2 Prozent, erklärt Coca-Cola.

Brigitte Faust, Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin der CCEP DE: „Dieses Angebot ist aus unserer Sicht eine klare Basis für die weiteren Verhandlungen. Um auch zukünftig im hart umkämpften Markt für alkoholfreie Getränke in Deutschland zu bestehen, haben wir nur begrenzten Spielraum für Entgelterhöhungen. Vor diesem Hintergrund ist unser erstes Angebot angemessen und würdigt die Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem tragen wir mit der Erhöhung der Altersvorsorge einer wichtigen Forderung der Gewerkschaft Rechnung.“

Hintergrund

Eine erste Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft schon Ende Januar abgebrochen. Sie warf der Arbeitgeberseite ein „Magerangebot“ von 1,3 Prozent vor. Die NGG fordert dagegen eine Erhöhung aller Entgelte um 160 Euro im Monat und der Ausbildungsvergütung um 100 Euro. Sie verweist auf eine europaweite Umstrukturierung bei Coca-Cola, die seit 2007 zu Arbeitsabbau – in Deutschland von 12.000 Arbeitsplätzen auf jetzt rund 8.000 – und damit zu einer steigenden Arbeitsbelastung bei den verbliebenen Beschäftigten geführt habe.

Autor: ib | ehu | Foto: ehu
Foto: Knapp hundert Beschäftigte der Kölner Coca-Cola-Niederlassung war am heutigen Donnerstag dem Aufruf der NGG zu einem Warnstreik mit Kundgebung vor dem DGB-Haus gefolgt. Anschließend folgte eine Demonstration durch die Innenstadt.