Köln | Der erste Bauabschnitt für das Haus Friesenplatz hat am heutigen Donnerstag mit dem feierlichen Richtfest das offizielle Ende der Rohbauarbeiten begangen. Anfang 2019 soll der erste Bauabschnitt bezugsfertig sein.

Doch damit ist das Projekt der Allianz Real Estate noch nicht abgeschlossen, denn das Haus Friesenplatz besteht aus zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt, der vor allem zum Friesenplatz mit seiner geschwungenen Rundfassade aus Pressbeton, Natursandstein und bodenlangen, aluminiumbeschlagenen Fenstern sichtbar ist, umfasst eine vermietbare Nutzfläche von rund 7700 Quadratmetern. Zwei Ankermieter haben bereits Mietflächen gesichert. So wird das Modehaus Weingarten Anfang kommenden Jahres auf 2200 Quadratmetern Damenmode präsentieren. Weitere 550 Quadratmeter hat sich die in Frankfurt am Main ansässige Gastronomiekette coa Asian Food & Drinks gesichert, die hier ein Restaurant mit asiatischer Küche und Streetfood-Philosophie einrichten wird.

„Unser Kölner Portfolio mit einem Volumen von rund 300 Millionen Euro, inklusive des gerade fertiggestellten Neubaus am Hauptbahnhof, macht deutlich, dass auch wir Köln als interessanten Investitions-Standort einschätzen“, betonte Annette Kröger, CEO Allianz Real Estate North & Central Europe. Neben dem aktuellen Projekt hat die Allianz-Immobilientochter vor wenigen Monaten erst das Projekt „Coeur Cologne“ fertiggestellt, heute Hauptsitz des Internet-Buchungsportals HRS.

Projektentwicklung als Stück Stadtreparatur

Für Caspar Schmitz-Morkramer, Architekt und geschäftsführender Gesellschafter des nach ihm benannten Planungsbüros, ist der Bau ein schönes Beispiel für die Vielfalt, die Köln so auszeichnet. Zugleich wurde das Gebäude durch seine kompaktere Bebauung zudem nachverdichtet und das an einem durchaus schwierigen Standort. Denn gleich zwei U-Bahn-Linien kreuzen sich vor der Haustür, zudem liegt das Gebäude im Vorfeld einer alten Wallanlage, die das mittelalterliche Köln umfasst. Umso bemerkenswerter, dass mehr als zehn Jahre nach dem ersten Papier zu diesem Projekt nun seine Vollendung näher rückt. „Ein wirkliches Stück Stadt und ein wichtiger Baustein für eine innovative Immobilienkonzeption. Dazu hatten wir mitunter leidenschaftliche Debatten geführt, bot dieses Projekt doch die Möglichkeit, an einer eher verbauten Ecke Kölns etwas reparieren zu können“, so der federführende Architekt des Gebäudes.

Sogar das Wetter spielte mit. Annette Kröger (2.v.r.), Bürgermeister Elfi Scho (3.v.r.) und Architekt Caspar Schmitz-Morkramer (mit Smartphone) freuen sich mit weiteren Baubeteiligten über den zügigen Baufortschritt.

Für Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes ist vor allem die Geschwindigkeit bemerkenswert, mit der das Gebäude in den vergangenen Monaten in die Höhe wuchs. „Ich fahre regelmäßig hier vorbei und sehe das mit großem Interesse“. Insbesondere freut sich Scho darüber, dass schon Anfang kommenden Jahres das Modehaus Weinharten seine Damenkollektionen in bester 1A-Lage prässentieren wird. Auch wenn die 27 geplanten Wohnungen im zweiten Bauabschnitt eher im Luxus-Segment verortet sind, auch das stieß bei Scho auf Zustimmung, folgt es doch dem Motto: Köln braucht neue Wohnungen, eben nicht nur preisgünstige.

Zweiter Bauabschnitt bis Ende 2020

Wenn Anfang kommenden Jahres der erste Bauabschnitt fertiggestellt ist, startet der zweite. Der ist mit einer vermietbaren Nutzfläche von 6600 Quadratmetern für Büro und Handel nur auf den ersten Blick etwas kleiner, umfasst er doch zudem 27 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 3500 Quadratmetern. Hier wie auch im ersten Bauabschnitt gibt es zwar noch keine unterzeichneten Büromietverträge. Aber die Vermietung moderner und gut ausgestatteter Büroflächen in markanter Innenstadtlage dürfte nicht allzu schwierig werden, ließ auch das mit der Vermietung beauftragte Immobilienberatungsunternehmen JLL durchblicken.

Das zukünftige „Tor zum Belgischen Viertel“ (Elfi Scho-Antwerpes) umfasst überdies eine Tiefgarage mit der Kölschen Zahl von 111 Stellplätzen. Über die Höhe des Investments und die Mietpreise der Büro-, Handels- und Gastronomieflächen machte der Investor keine Angaben. Als gutes Zeichen darf gewertet werden, dass Polier Markus Wittke vom Rohbauunternehmen Blatzheim sein Glas nach dem Richtspruch zum Splittern brachte. Das bringt traditionell Glück für die noch anstehenden Arbeiten.

Autor: rk