Köln | Honorarkräfte der Rheinischen Musikschule und der VHS demonstrierten am Freitag, dem „Welttag der Lehrerin und des Lehrers“ auf dem Wallrafplatz für höhere Honorare und bessere Arbeitsbedingungen. Ihnen angeschlossen hatten sich Honorarkräfte aus der Offenen Ganztagsschule, von privaten Bildungsträgern und Lehrbeauftragte der Musikhochschule. Aufgerufen hatten die Gewerkschaften Verdi und GEW.

An der Rheinischen Musikschule sind es rund 240 Honorarkräfte, die etwa 67 Prozent des Unterrichts abdecken. Sie erhalten im Schnitt 25 Euro pro Zeitstunden, Ausfallhonorare oder Urlaubsgeld gibt es nicht. Ihre Forderung: 35 Euro, langfristig 40 Euro. Dazu 20 neue Vollzeitstellen, die auf Honorarkräfte verteilt werden können. Die Stadt als Träger hat inzwischen 12 Stellen im neuen Haushalt eingeplant.

An der Volkshochschule (VHS) arbeiten etwa 900 Honorarkräfte, viele davon mit befristeten Kettenverträgen. Sie erhalten je Stunde zwischen 18 und 35 Euro. Hier konnte inzwischen ein Urlaubsgeld durchgesetzt werden. Gefordert wird eine genereller Stundensatz von 30 Euro, dazu eine Anpassung an die jeweiligen Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst.

Neun Euro erhalten Honorarkräfte im Offenen Ganztag, etwa die Hälfte eines tariflichen Erziehergehalts. Noch weniger ist es, wenn sie bei einem freien Trägern wie AWO, Netzwerk oder Caritas angestellt sind. Diese berufen sich bei der Bezahlung auf die Zuschüsse von Stadt und Land. „Hier entsteht seit 15 Jahren in einem wichtigen Bildungsbereich ein Prekariat“, beschreibt GEW-Sprecherin Hildegard Merten die aktuelle Situation.

Autor: ehu
Foto: Ohne Honorarkräfte funktionieren weder Musikschule, VHS oder die Offenen Ganztagsschule – doch deren Bezahlung ist mehr als unzureichen.