Köln | Der Klimakreis Köln, ein Zusammenschluss von rund 20 Verantwortungsträgern aus der Region Köln zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit hat mit der Rewe West-Gruppe einen Partner gefunden, mit dem man Supermarktkunden in ausgesuchten Filialen des in Hürth ansässigen Unternehmens für die Themen „Nachhaltigkeit beim Konsum“ sensibilisieren möchte. Den Startschuss soll eine Filiale auf der sogenannten „Klimastraße Köln“ im Stadtteil Nippes machen. Dort sollen ab dem kommenden Frühjahr sogenannte Einkaufs-Checks angeboten werden, bei denen interessierte Kunden während des Einkaufs in puncto Nachhaltigkeit und Konsumverzicht informiert werden sollen, um so den „ökologischen Fußabdruck“ zu verkleinern.

Die Coaches, bereitgestellt durch das Institut für ökologische Forschung und Bildung „Natur und Kultur“ im Rahmen des „Klimaschutz-Bildungskonzepts für Köln“, sollen laut Angaben von Projektleiterin Brigitte Jantz im Eingangsbereich postiert werden und dort ihren kostenlosen Service anbieten. Dort sollen Antworten gegeben werden auf Fragen wie: „Ist Gemüse aus deutschem Anbau klimafreundlicher als das aus Übersee?“,  „Wie geht nachhaltiges Einkaufen?“ oder auch „Wie kann ich es vermeiden, Lebensmittel zu verschwenden?“.

Auch die Rewe West-Gruppe mit 78 Märkten und rund 3.000 Mitarbeitern im Kölner Stadtgebiet leistet nach Angaben von Stefan Weiß, Vertriebsleiter des Unternehmens Rewe Markt, Zweigniederlassung West seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. So achte sein Unternehmen auf Regionalität und beziehe Teile seiner Frischprodukte von 56 Direktvermarktern aus der Region. Anhand einer speziellen Etikettierung soll die Herkunft einzelner Lebensmittel wie Obst, Salat oder Fleisch nachvollziehbar gemacht werden.  Auch was den Transport und die Logisitik anbelange, versuche man bei Rewe West Touren so zu planen, dass Leerfahrten vermieden und Routen optimiert geplant würden. Eine spezielle „Eco-Driving“-Schulung, die man bei allen LKW-Fahrern durchführe, habe zu einer Kraftstoffeinsparung von drei bis fünf Prozent geführt, so Weiß.  

Mit einem Umsatzrückgang aufgrund des Einkaufs-Checks rechnet Weiß nicht. Eher spekuliert er auf eine Nachfrageverschiebung in der Käuferschaft, auf die man dann auch reagieren werde. Auch sehe in der Kooperation mit dem Kölner Klimakreis keine Marketing-Aktion sondern vielmehr eine langfristig angelegte Strategie zur Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit. Deshalb wolle man bei Rewe West auch künftig Mitarbeiter, angefangen bei den Azubis, speziell in dieser Richtung schulen. „Wir haben in Deutschland einen anderen Bezug zum Essen als in vielen anderen Ländern“, so Weiß. Mit dem Einkaufs-Check will Brigitte Jantz an dieser Einstellung etwas ändern – weg von Quantität hin zu mehr Qualität.

[infobox]

Infobox:

Der Klimakreis Köln ist eine Allianz aus 20 Klima- und Energieexperten namhafter Institutionen aus Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden im Raum Köln.  Initiator ist – gemeinsam mit der Fachhochschule Köln – der Energieversorger Rheinenergie, der laut Angaben des Klimakreises dem Gremium im Rahmen seines Klimaschutzprogramms „Energie & Klima 2020“ über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung stellen wird. Diese Mittel sollen als Fördermittel direkt in zukunftsweisende und beispielgebende Projekte zum Klimaschutz fließen. Um in die Förderung durch den Klimakreis Köln aufgenommen zu werden, müssen Projekte nachweislich zum Klimaschutz und zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Energie beitragen.

[/infobox]

Autor: Daniel Deininger
Foto: Ein Obstregal im Supermarkt (Symbolfoto).