Köln | Das Großprojekt „Cologneo I“ hat einen neuen Besitzer. Der Immobilieninvestor Swisss Life Asset Managers hat das Gewerbeprojekt für einen Gesamtpreis von 241,5 Millionen Euro von der CG Gruppe erworben. Corpus Sireo Real Estate wird sich um das Asset Management kümmern.
Wie die Beteiligten am heutigen Mittwoch ausführten, wird die neu erworbene Immobilie Bestandteil eines Immobilien-Spezial-Fonds (AIF) der Swiss Life Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH (Swiss Life KVG) werden. Das Projekt im rechtsrheinischen Stadtteil Mülheim besteht aus sechs jeweils fünf- bis siebengeschossigen Neubauten und sanierten Bestandsgebäuden unterschiedlicher Nutzung.
Gemischt genutztes Quartier für 10.000
Den Löwenanteil machen Wohnungsnutzungen aus, hier entstehen 484 Wohneinheiten mit einer Gesamtfläche von rund 33.320 Quadratmetern. Hinzu kommen rund 8.800 Quadratmeter Büros, 4.500 Quadratmeter für Gewerbe und Einzelhandel sowie ein Hotel mit einer Kapazität von 175 Zimmern. Außerdem entstehen 425 Kfz-Stellplätze. Ebenfalls Bestandteil des Projekts ist eine Kindertagesstätte mit einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern, die bereits an einen nicht genannten Betreiber vermietet ist.
Das «Cologneo I», gelegen an der Deutz-Mülheimer Straße, ist Teil des 2014 aufgelegten Masterplans „Mülheimer Süden“. Der Großteil der Flächen wurde früher industriell genutzt und soll in ein gemischt genutztes Quartier für rund 10.000 Menschen umgewandelt werden. Die Grundstücke grenzen an die benachbarten Stegerwaldsiedlung, die seit über 60 Jahren ein etabliertes Wohnquartier ist.
Statements der Beteiligten
„Dieser Ankauf bietet für unsere Anleger eine hervorragende Chance, an diesem für die Stadt Köln wegweisenden Projekt beteiligt zu sein. Das Cologneo ist ein gelungenes Beispiel für die Transformation von ehemaligen Industriearealen in nachhaltige, verdichtete Wohn- und Dienstleistungsflächen. Das Projekt bietet einen überzeugenden Mix aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit und kombiniert moderne Architektur mit Wohnkomfort und den industriellen Wurzeln des Areals“, erklärte Bernhard Berg, Sprecher der Geschäftsführung, bei Corpus Sireo Real Estate.
„Cologneo ist ein typisches Produkt aus dem Kerngeschäft der CG Gruppe: Entwicklung und Bau von urbanen Quartieren in deutschen Großstädten. Die gelungene Platzierung eines ersten großen Teilbereichs an einen institutionellen Endinvestor setzt gleichzeitig die Startmarke der weiteren Plan- und Bauabschnitte auf unserem Deutz-Mülheimer Areal – dem Stadtteil im rechtsrheinischen Köln, in dem urbane Transformation gelebt wird“, ergänzte Jürgen Kutz, Vorstand der CG Gruppe AG.
Standort für die (zahlungskräftige) Kreativwirtschaft
Das Areal beheimatet schon heute viele Kreativschaffende, die dort in Ateliers tätig sind und einen etablierten Club für Musik und Veranstaltungen, das Gebäude 9. Nach Aussage des Entwicklers soll das Quartier vor allem eine Mischung aus Alt und Neu umfassen. Kritiker befürchten, dass durch die Aufwertung und Renditeerwartung viele Kreative den Standort wechseln. Einige alte Industriehallen sollen wegen der Einstufung als Denkmal in ihrer äußeren Form erhalten bleiben.
Für die Idee dieser Quartiersentwicklung erhielten die Entwickler bereits den polis Award. Die Bauarbeiten auf dem knapp 6,8 Hektar großen Areal haben im Juni 2016 begonnen und sollen bis Juli 2021 abgeschlossen sein. Als so genannte „Zielmiete“ gibt der Entwickler 14 Euro pro Quadratmeter an, die Spanne liegt zwischen 11,50 und 16 Euro pro Quadratmeter. Die Gesamtfläche beträgt nach Angaben des Entwicklers knapp 95.00 Quadratmeter. Das kalkulierte Verkaufsvolumen wird auf 389 Millionen Euro beziffert.
Autor: rk | Viksualisierung: kaderwittfeldarchitektur / CG Gruppe
Foto: So soll es am Südende von Mülheim einmal aussehen. Visualisierung: CG Gruppe / kaderwittfeldarchitektur
