Köln | Die Kölnmesse zeigt sich offen für eine Kooperation mit dem rheinischen Rivalen Messe Düsseldorf. „Ich schließe nichts aus, vor allem im Ausland gibt es Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit“, sagte Kölnmesse-Geschäftsführer Gerald Böse der „Welt am Sonntag“ (Ausgabe vom 21. Juli 2013). Über eine Fusion der beiden Gesellschaften brauche aber nicht philosophiert werden.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) hatte zuletzt eine Zusammenarbeit der Messegesellschaft an Rhein und Ruhr angeregt. Und Böse zeigt sich offen: „Bei aller Rivalität haben wir kein Problem mit den Kollegen aus Düsseldorf. Es gibt bei der Kölnmesse keine Strategie, die darauf abzielt, den Düsseldorfern zu schaden. Und ich gehe fest davon aus, dass es umgekehrt genauso ist.“ Klar sei aber auch, dass man keine Rücksicht auf Düsseldorf nehmen werde, wenn sich Marktchancen bieten. „Zuletzt zum Beispiel haben wir mit der Messe Childrens Fashion Cologne das Thema Kindermode nach Köln geholt. Bei diesem Thema ist Düsseldorf auch im Rennen.“ Erst kürzlich hat die Kölnmesse eine Kooperation mit der Deutschen Messe AG aus Hannover geschlossen. Die beiden Unternehmen werden künftig in Brasilien zusammenarbeiten.

„Das zeigt doch, dass wir keine Berührungsängste haben. In den Auslandsmärkten können wir als deutsche Messegesellschaften gemeinsam mehr erreichen und noch schlagkräftiger auftreten“, sagte Böse. Dass eine Zusammenarbeit zwischen Köln und Düsseldorf in Indien vor einigen Jahren schon mal gescheitert ist, sieht Böse nicht als Hindernis. „Das waren andere Zeiten und die handelnden Personen waren andere. In der Branche hat sich seither viel verändert.“

Autor: dts
Foto: Kölnmesse-Chef Böse