Köln | Zur Eröffnung der art berlin, ausgetragen von der Koelnmesse, auf dem Flughafen Tempelhof waren der Presse noch euphorische Ansätze zu entnehmen, wenngleich die „Berliner Zeitung“ schon kritisch anmerkte, dass die wichtigsten Berliner Galerien dem Event im September fernblieben. Jetzt zieht die Koelnmesse die Reißleine und stellt die Messe, die in diesem Jahr zum dritten Mal mit 110 Galerien stattfand ein. Wie viel Verlust die Koelnmesse machte, schreibt sie nicht und will sie auch auf Nachfrage nicht sagen.

Die „Berliner Zeitung“ stellt fest, dass das Land Berlin sich einer Förderung der Kunstmessen beharrlich entzogen habe. Die Berliner Galerien, die als wichtig in der Hauptstadt gelten beteiligten sich 2019 nicht: Neugerriemschneider, Blain/Southern, CFA, Buchmann, Haas, Hetzler und Scheibler. Hat die Koelnmesse die Situation in der Hauptstadt verkannt, die so vielen als junger wilder Hotspot der Kunst gilt. So berichtet der „Tagesspiegel“ von einer repräsentativen Umfrage des Landesverbandes Berliner Galerien unter 100 Berliner Galeristen, dass diese kaum von ihrem Business leben können und 41 Prozent weniger als 100.000 Euro Umsatz pro Jahr machen. Viele könnten davon kaum leben und 85 Prozent der Berliner Galeristen sagte, sie würden diesen Karriere weg kein zweites Mal gehen. Ein Kritikpunkt der Berliner Galeristen sei zudem, dass die aktuellen Kunstmesseangebote ihnen nicht genügend Kunden zuspüle, so der „Tagesspiegel“ weiter. Und die Berliner Institutionen kauften kaum Kunst.

Rahmenbedingungen falsch und fehlende Planungssicherheit

Bei der Koelnmesse heißt es nun, dass die Rahmenbedingungen in Berlin nicht stimmten und eine Planungssicherheit vermissen lassen. Der Standort in Tempelhof sei nicht gesichert, so die Koelnmesse und das finanzielle Ergebnis der bisherigen Veranstaltungen sei nicht befriedigend gewesen. Man wolle sich jetzt auf die Messen am Standort Köln konzentrieren.

Autor: Von Redaktion
Foto: Die art berlin fand am Flughafen Tempelhof statt