Köln | Es ist das siebte Mal, dass die Koelnmesse mit der Durchführung des Auftritts Deutschlands und dem damit verbundenen Pavillon betraut ist. 2020 in Dubai ist es wieder soweit. Deutschland meldete sich für den Themenbereich Sustainability an und kann jetzt ein 4.600 Quadratmeter großes Grundstück bespielen. Das Budget für den Bau, Ausstattung und Durchführung liegt bei 50 Millionen Euro.


Das Team für den Deutschen Pavillon von Bundeswirtschaftsministerium, Koelnmesse, ARGE Deutscher Pavillon EXPO 2020 und LAVA Architekten / The team of the German Pavilion from the Federal Minsitry for Economic Affairs and Energy, Koelnmesse, German Pavilion EXPO 2020 Consortium and LAVA Architects

180 Länder werden sich vom 20. Oktober 2020 bis 10. April 2021 auf der Expo in Dubai präsentieren. Aus den drei Themenbereichen „Opportunity“, „Mobility“ und „Sustainability“ konnten die einzelnen Länder wählen. Dietmar Schmitz, Generalkommissar des Deutschen Pavillons auf der Expo Dubai 2020, erklärte, dass die Bundesregierung davon ausgeht, dass 70 Prozent der Besucher aus dem Ausland kommen sollen. Er rechnet mit 25 Millionen Besucher der Expo insgesamt und des deutschen Pavillons mit rund drei Millionen. Dafür ist das Gebäude ausgelegt.

Die deutschen Macher, darunter die Kölner Agentur Facts + Fiction, haben den Pavillon entlang des Mottos der Expo 2020 in Dubai ausgerichtet: „Connecting Minds – Creating the future“ ausgerichtet. Der deutsche Pavillon soll keine Leistungsschau werden, sondern sich am Edutainment orientieren, so der Wille der Auftraggeber im Bundeswirtschaftsministerium. Der Pavillon soll am Ende zum Nachdenken anregen. Neben den festen Exponaten, die die Besucher anregen sollen, gibt es ein umfangreiches Kulturprogramm. „Campus Germany“ habe man gewählt, weil der Ort Campus ein Platz ist, auf dem unterschiedlichste Menschen zusammenkommen – ein Ort des Wissens, des Forschens und der Begegnung.

Und so hangelt sich der gesamte Pavillon rund um das Thema Bildung. So müssen sich die Besucher immatrikulieren und bekommen eine Karte mit ihrem Namen, die aber mehr kann und dem Besucher ein individuelles Erleben des Pavillons ermöglichen soll. Es beginnt mit der Position, dass wir im menschengemachten Zeitalter, dem Anthropozän leben. Also der Mensch hat den größten Einfluss auf den Planeten im negativen, wie im positiven Sinn. Die Besucher durchlaufen ein Curriculum von verschiedenen Labs mit viel Input, etwa das „Energy Lab“, das „Future City Lab“ oder „Biodiversity Lab“. So können die Besucher etwa in der „Wellcome Hall“ in einem Bällchenbad baden, sich selbst für Instagram inszenieren und wenn sie einen der 155.000 Bälle auf ein Lesegerät legen, dann gibt es Informationen. Am Ende finden sich die Besucher in der „Graduation Hall“ ein, in der 100 Schaukeln montiert sind. Hier werden die Information noch einmal zum großen Ganzen geformt unter dem Einfluss der Menschen im Raum, die über ihre digitalisierte Karten eingebunden werden. Etwa aus welchen Ländern die Menschen kommen und wie sie sich im Pavillon bei bestimmten Fragen verhielten und abstimmten. So sollen die Besucher am Ende erkennen, was sie eint und erfahren, dass Menschen mehr verbindet als sie trennt.

Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, stellte dar, dass die Kölner Messe ein Team zusammenstellte, dass besonders tatkräftig und motiviert sei. Die Kölner seien in Dubai gut vernetzt und habe bereits viel Erfahrung gesammelt. So veranstaltet die Koelnmesse etwa mit ihren lokalen Partnern dem Dubai World Trade Center, den Satellitten der Kölner Leitmesse ISM die Yummex Middle East.

Autor: Andi Goral