Köln | 107 Millionen Euro Gewinn vor Steuern, damit zwei Millionen mehr als im vergangenen Jahr, verzeichnete die Kreissparkasse Köln im Geschäftsjahr 2017. Alexander Wüerst, der Vorsitzende des Vorstands, trug die Bilanzzahlen heute vor und blickte ein wenig in die Zukunft von Digitalisierung und Roboterberatern bei dem Geldinstitut, dass von sich selbst sagt, der führende Kreditgeber der Region zu sein.

107 Millionen Euro Gewinn vor Steuern ist für die Kreissparkasse nach eigener Einschätzung ein gutes Ergebnis. Das Institut rechnet mit 51 Millionen Euro an Steuern, die zu zahlen sein werden. Damit, so Wüerst, zahle die Kreissparkasse Köln mehr Steuern, als Apple in ganz Deutschland. Insgesamt vergab die Kreissparkasse drei Milliarden Euro an Krediten. Davon zwei Millionen Euro an Unternehmen. Rund eine Milliarde Euro erhielt das Haus von seinen Kunden. Die Lücke schließt die Kreissparkasse Köln mit Pfandbriefen. Die Kernkapitalquote wurde auf 15,4 Prozent gesteigert.

Der Wertpapierumsatz der Kunden erreichte die fünf Milliarden Euromarke und damit den höchsten Stand nach der Finanzkrise 2008. Wüerst rechnete vor, dass die Deutschen zwar mehr sparten, als die Niederländer, aber weniger Vermögenszuwachs erreichen, weil sie ihr Vermögen häufig nur auf Sparkonten anlegten. An private Kunden vergab die Sparkasse für die Kölner Region rund eine Milliarde Euro an Krediten. Mit 0,1 Milliarden Euro sind die Kredite an die öffentlichen Haushalte dagegen fast verschwindend gering. 202 Existenzgründungen wurden 2017 von der Kreissparkasse Köln unterstützt.

Digitalisierung schreitet voran

60 Prozent der Privatkunden und 85 Prozent der Geschäftskunden der Kreissparkasse Köln nutzen ihre Girokonten online. Zum Sommer diesen Jahres können alle Girokontenkunden auch mit ihrem Mobiltelefon ihre Konten verwalten oder damit bezahlen. 650.000 Girokonten seien betroffen, so die Sparkasse. Zudem engagiert sich die Kreissparkasse Köln in der Forschung beim „S-Hub“ und treibt die Roboterberatung oder Robo-Advising voran. Auch mit dem Thema Bankgeschäfte per Sprachassistent wird geprüft und seine Möglichkeiten ausgelotet, vor dem Hintergrund der steigenden Verkäufe von „Alexa“ von Amazon oder Google Home. 3D-Brillen sollen Immobilienkunden in Zukunft schon beim Banktermin einen Einblick in ihr womöglich neues Zuhause bieten. Im sozialen und gesellschaftlichen Bereich engagierte sich die Kreissparkasse Köln mit 3,4 Millionen Euro in 2007 Einzelfördermaßnahmen.

Jedes Jahr bildet die Kreissparkasse Köln rund 100 Auszubildende aus. Dennoch schrumpft die Beschäftigtenzahl wie geplant jährlich um rund 50 bis 60 durch natürlich Fluktuation.

Autor: Andi Goral