Der Spezialchemie-Konzern Lanxess AG hat im vergangenen Jahr Umsatz und Ergebnis erneut steigern können. Das bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich um mehr als 50 Prozent auf 379 Millionen Euro.

Köln | Wie das börsennotierte Kölner Unternehmen am heutigen Donnerstag bekannt gab, setzt der Spezialchemie-Konzern damit seinen Wachstumskurs weiter fort. Mit rund 9,66 Milliarden Euro stiegen die Umsätze im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 25,5 Prozent an. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich vor Sondereinflüssen sogar um 29,6 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Mit 379 Millionen Euro lag das bereinigte Konzernergebnis sogar um 53,9 Prozent über dem Vorjahreswert.

Allerdings war das Konzernergebnis nach Sondereffekten mit 87 Millionen Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres (192 Millionen Euro). Grund für den Rückgang sind erhebliche einmalige Sonderaufwendungen vor allem für die Integration der Chemtura-Geschäfte und für die Konsolidierung von Produktionsnetzwerken und Wertschöpfungsketten sowie eine Einmalbelastung aus der US-Steuerreform, erläuterte der Vorstand in seiner heutigen Presseerklärung.

„Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir strategisch und operativ viel erreicht. Damit haben wir eine starke Basis für die Zukunft gelegt“, kommentierte Lanxess-Vorstandschef Matthias Zachert die aktuellen Zahlen. In allen Kennzahlen schloss das Unternehmen damit am oberen Rand der Erwartungen ab. Grund für die positive Entwicklung im vergangenen Jahr waren gesteigerte Absatzmengen in allen Unternehmenssegmenten sowie ein starker Beitrag im Chemtura-Geschäft, das Lanxess im vergangenen Jahr erst übernommen hatte. Insgesamt aber wuchs der Konzern in seinen Geschäftsfeldern auch organisch kräftig.

Investitionen und Ausblick

Mit mehr als einer halben Milliarde Euro (550 Millionen) investierte das Management kräftig in das globale Anlagennetzwerk. Immerhin 235 Millionen Euro flossen an die deutschen Produktionsstandorte. Seinem Ziel, sein Geschäft regional stärker auszubalancieren, ist der Konzern im Jahr 2017 weiter voran gekommen. In den Wachstumsregionen Nordamerika und Asien baute Lanxess seine Präsenz und seinen Umsatz weiter aus. Der Anteil von Nordamerika am globalen Umsatz stieg von 17 auf 19 Prozent, der Anteil von Asien/Pazifik von 26 auf 28 Prozent. Damit erzielt der Konzern inzwischen fast die Hälfte seines Umsatzes in diesen beiden Marktregionen.

Diese positive Entwicklung hat sich auch ins neue Jahr fortgesetzt. Das Geschäftsjahr 2018 wird indes geprägt von einer bilanztechnischen Besonderheit. So soll ab dem zweiten Quartal dieses Jahres das Joint-Venture Arlanxeo als nicht-fortgeführtes Geschäft ausgewiesen werden. In den übrigen vier Segmenten Advanced Intermediates, Specialty Additives, Performance Chemicals und Engineering Materials, die unter dem Begriff „New Lanxess“ zusammengefasst werden, erwartet der Konzern in Summe eine leichte Steigerung beim EBITDA vor Sondereinflüssen. 2017 lag diese Kennziffer ohne Berücksichtigung von Arlanxeo bei 925 Millionen Euro. Genauere Zahlen nannte das Unternehmen nicht.

Trotz der guten Zahlen ging der Kurs der Lanxess-Aktie am heutigen Donnerstag deutlich zurück. Um die Mittagszeit verlor der Anteilsschein mit 64,62 Euro fast vier Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag.

Autor: Bernd F. Löscher