Köln | Der Kölner Spezialchemie-Konzern Lanxess AG will sich nun endgültig vom Geschäftsfeld synthetischer Kautschuk trennen. Derzeit hält der Konzern noch 50 Prozent am Joint-Venture Arlanxeo.

Wie das Unternehmen in dieser Woche bekannt gab, soll der Joint-Venture-Partner Saudi Aramco die restlichen Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen übernehmen. Das Unternehmen ist derzeit mit rund drei Milliarden Euro bewertet. Ein entsprechendes Abkommen wurde am Dienstag dieser Woche unterzeichnet, hieß es dazu weiter.

„Das ist ein weiterer Meilenstein in unserem Transformationsprozess“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kölner Aktiengesellschaft, Matthias Zachert. Die Transaktion unterliegt jedoch noch der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Gleichzeitig sollen die zuständigen Arbeitnehmervertretungen konsultiert oder informiert werden. Die Unternehmen gehen davon aus, dass die geplante Transaktion bis Ende 2018 abgeschlossen ist.

Lanxess rechnet mit einem Verkaufserlös von rund 1,4 Milliarden Euro. Damit will Zachert die Verbindlichkeiten des Konzerns reduzieren und somit die finanzielle Basis des Unternehmens stärken. Ursprünglich hatten LANXESS und Saudi Aramco für beide Partner eine Sperrfrist bis 2021 vereinbart. Doch aufgrund des unverändert hohen Preisdrucks will sich Lanxess weiter zum „führenden Anbieter mittelgroßer Spezialchemie-Märkte“ entwickeln. Außerdem wolle man mit dem Verkauf flexibler werden im Hinblick auf zukünftige Wachstumsoptionen, so der Lanxess-Vorstand weiter.

Arlanxeo mit Hauptsitz in Maastricht, Niederlande, erzielte 2017 einen Umsatz von rund 3,2 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 3.800 Mitarbeiter an 20 Produktionsstandorten in neun Ländern. Das Unternehmen produziert Hochleistungskautschuke, unter anderem für die Automobil- und Reifenindustrie, die Bauindustrie sowie die Öl- und Gasindustrie. Die Ausgliederung des Geschäfts mit synthetischem Kautschuk in das Joint Venture im Jahr 2016 war die Grundlage für die strategische Neuausrichtung von Lanxess.

Autor: bfl