Düsseldorf | Ausbildungsberufe sind bei jungen Menschen in Nordrhein-Westfalen gefragt. Die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit registrierte mit 130.354 Bewerbern Ende Juli 6,8 Prozent mehr Anwärter als noch im Vorjahr. Schulabgänger sollten nicht nur auf die besonders gefragten Ausbildungsgänge schielen, warnte der Verband Unternehmer NRW. Für die Industrie- und Handelskammer ist es eine Option, frei bleibende Plätze zukünftig mit ausländischen Aspiranten zu besetzen.

„Die Zahl der Bewerber geht wegen des demografischen Wandels generell zurück. In NRW gibt es aber eine Sondersituation, denn 2013 strömen bedingt durch den doppelten Abiturjahrgang besonders viele junge Leute auf den Ausbildungsmarkt“, sagte der Pressesprecher der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit, Werner Marquis, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Um dem Ansturm zu entkommen, begännen viele Azubis in diesem Jahr ihre Ausbildung oder hätten sich bereits frühzeitig für 2013 beworben, sagte Marquis. Dennoch blieben bis 31. Juli rund 25.000 Stellen unbesetzt.

Nicht nur auf den Traumberuf setzen

„Die beliebtesten Ausbildungsberufe bei Frauen sind Medizinische Fachangestellte, Büro- und Industriekauffrau. Männer bewerben sich vor allem als KFZ-Mechatroniker, Industrie- oder Anlagemechaniker Sanitär, Heizung und Klima“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Unternehmer NRW, Hubertus Engemann. Wer noch einen Ausbildungsplatz bekommen wolle, müsse mobil sein, sich gut informieren und dürfe nicht nur auf die beliebten Ausbildungsplätze schauen, teilte Engemann mit.

Die Industrie- und Handelskammer NRW beschäftigt sich bereits mit dem Szenario rückläufiger Bewerberzahlen. „Derzeit spielt die Anwerbung ausländischer Interessenten für den Bereich ‚Ausbildung‘ für NRW nur eine untergeordnete Rolle“, sagte Sprecher Franz Roggemann. Wegen des Fachkräftemangels werde das Thema aber mittelfristig wieder aktuell, so Roggemann.

Autor: Max Hermes, dapd