Köln | In der letzten Aufsichtsratssitzung haben die Verkehrs-Betriebe (KVB) Peter Densborn zum neuen Personalvorstand gewählt. Damit übernimmt er die Stelle von Kuno Weber. Antreten wird Peter Densborn die Position erst im Jahr 2013. Für eine umfassende Vorbereitung hat er seine Aufgabe im Betriebsrat niedergelegt. Kritik an dem „heimlichen“ Personalwechsel äußerte heute die Kölner FDP.

FDP verärgert über Informationspolitik der KVB

Kritisch äußerte sich heute die FDP gegenüber des neuen Vorstandsbeschlusses des Aufsichtsrates. Dabei wird dem Aufsichsrat vorgeworfen, die Öffentlichkeit nicht ausreichend in den Entscheidungsprozess einbezogen zu haben. „Eigentlich hat die KVB als Aktiengesellschaft (AG) Publikationspflichten, wenn es Veränderungen in der Unternehmensführung gibt. Aber bei der KVB ticken bekanntlich die Uhren anders. Anscheinend wollte man das Postengeschacher um den Personalvorstand unter der Decke halten. Nach den vielen Skandalen um die Postenvergabe bei der KVB fürchtete man wohl wieder die schlechten Schlagzeilen“, so FDP-Fraktionsgeschäftführer Ulrich Breite.

Der Betriebsratsvorsitzende Peter Densborn wurde bereits 2010 im Aufsichtsrat als Vorstandsnachfolger ins Auge gefasst. Damals scheiterte es unter anderem daran, dass Kuno Weber, damals mit 50 Jahren, direkte Pensionsansprüche hätte geltend machen könnte. Daraufhin wurde sein Vertrag um weitere 3 Jahre verlängert und Densborn dazu verpflichtet, sich weiter zu qualifizieren. Er verließ den Betriebsrat und übernahm im Unternehmen eine Funktion als Projektleiter. Zudem nahm er an Qualifizierungsmaßnahmen für Führungskräfte teil. Dies sei jedoch nach Angaben der Politik nicht weiter verfolgt worden.

250.000 Euro als Personalvorstand

Die FDP kritisiert, dass offensichtlich der Personalvorstand bei der KVB zum Erbhof der Gewerkschaften geworden sei, die ihn ohne Qualifikationsnachweis mit ihren Betriebsratsvorsitzenden besetzen könne. „Für diesen über 250.000 Euro dotierten Job wird nicht einmal der Meisterbrief verlangt, von sonst üblichen höheren Qualifikationen ganz zu schweigen“, so Ulrich Breite weiter. Der nun abgelöste ehemalige Betriebsratsvorsitzende erhielte nun für sein sechsjähriges Engagement mehr als 100.000 Euro Pension.

Autor: Henriette Hohm