Köln | In ihrer Jahres-Pressekonferenz stellte der Kölner Energieversorger heute viele Zahlen vor. Eine Zahl die aufhorchen lässt vor der Debatte um Klimaneutralität und Klimaschutz ist der Gesamtabsatz an Gas der Rhein-Energie-Gruppe, der ordentlich stieg: 57,03 Milliarden Kilowattstunden setzte die Gruppe 2020 ab. 2019 waren dies noch 51,84 Milliarden Kilowattstunden.

Zur Rheinenergie-Gruppe zählt neben der Rheinenergie selbst die Tochtergesellschaften im Kraftwerks-, Netz- und Handelsbereich. Auch erneuerbare Energien zählen dazu. Der Umsatz der Rheinenergie-Gruppe fiel leicht im Vorjahresvergleich von 4,13 Milliarden auf 4,04 Milliarden Euro. Dies sei preisbedingt schreibt das Unternehmen. Beim Strom verkauft die Rheinenergie-Gruppe 30,78 Milliarden Kilowattstunden und damit leicht mehr als 2019 mit 29,81 Milliarden Kilowattstunden.

Was bedeutet der erhöhte Absatz von Gas für das Klima: Bei einer Gasheizung werden pro Kilowattstunde rund 202 Gramm Kohlendioxid ausgestoßen. Da die Rheinenergie nur die Gesamtzahl angibt ist unklar wo die Steigerungen im Gasverkauf herrühren und ob sie etwa durch Umstellung von Kohle- auf Gaskraftwerke ausgelöst wurden und dort wiederum CO2 eingespart werden konnte. Rein rechnerisch, legt man den Wert der Gasheizung zugrunde stieß die Rheinenergie-Gruppe mehr CO2 aus: Die Rheinenergie gibt einen Mehrabsatz von 5,19 Milliarden Kilowattstunden Gas an. Rechnet man diesen Wert mit dem Durchschnittswert von 202 Gramm CO2 so ergibt dies einen rechnerischen Wert von 1.048.380 Tonnen CO2. Um das noch einmal klar und deutlich herauszustellen, es handelt sich um eine einfache Beispielrechnung ohne Kompensationen und das Wissen, wie faktisch der Mehrabsatz zu Stande kommt und wie im Einzelnen CO2 ausgestoßen wird. Vor dem Hintergrund der Klimadebatte wäre es sinnvoll, dass neben den rein wirtschaftlichen Kennzahlen die Bilanz auch die Auswirkungen auf Umwelt und Klima erklärt und transparent darstellt.

Ergebnis nach Steuern 170 Millionen Euro

Die Rheinenergie machte in 2020 in etwa den gleichen Umsatz wie 2019. Der Umsatz ohne Energiesteuer lag bei 2,47 Milliarden Euro (2019: 2,51 Millionen Euro). Dennoch gelang es der Rheinenergie das Ergebnis vor Ertragssteuern zu steigern: 177 Millionen Euro vor 158 Millionen Euro in 2019. Die Rheinenergie gibt ein Ergebnis von 170 Millionen Euro für 2020 an und konnte dies gegenüber dem Vorjahr 2019 um 22 Millionen Euro steigern (2019: 148 Millionen Euro). Für das positive Ergebnis seien einmalige Verkäufe wie der Verkauf der Anteile der MVV Energie AG verantwortlich und eine Umstrukturierung auf der Aufwandsseite bei den Lieferanten. Die Westenergie erhält von den 170 Millionen eine Summe von 30 Millionen Euro (Vorjahr: 25 Millionen Euro). An die GEW AG führt die Rheinenergie einen Gewinn von 132 Millionen Euro ab.

Autor: red
Foto: Symbolbild