32 neue Ladestationen im Niehler Hafen werden ab sofort die Schiffe der Flotte der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrtsgesellschaft (KD) mit Landstrom beliefern. Das spart den Dauereinsatz von dieselbetriebenen Schiffsgeneratoren.
Köln | Wie die Kooperationspartner am heutigen Freitag betonten, sei dies zwar nur ein kleiner, aber ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Zudem gab es in der jüngsten Vergangenheit immer wieder Beschwerden und Kritik an den Lärm- und Abgasemissionen der Schiffsdiesel. Beide Partner sehen ihre Zusammenarbeit als Ausdruck einer strategischen Partnerschaft. Der Contracting-Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und ein jährliches Volumen von rund 6,2 Millionen Kilowattstunden.
Die Ersparnis an Kohlenstoffdioxid-Emissionen liegt nach Schätzungen der Beteiligten bei rund 4900 Tonnen pro Jahr, macht über die gesamte Laufzeit einen Beitrag von immerhin rund 73.500 Tonnen. Der gesamte Sektor Mobilität erzeugt indes einen Betrag von rund 2,6 Millionen Tonnen des Treibhausgases, pro Jahr wohlgemerkt.
„Wir stehen als Energieunternehmen in der Pflicht. Zusammen mit den Stadtwerken Düsseldorf haben wir das Joint-Venture Rheinwerke gegründet, das sauberen Ökostrom an die Landestellen in unseren Kölner Häfen in Niehl, Deutz sowie am Rheinauhafen liefert. Wir sehen das Ganze aber auch in einem größeren Kontext“, betonte Rheinenergie-Vorstand Achim Südmeier.
„Für uns ist die Zusammenarbeit ein wichtiger Teil unserer Strategie. Bisher lagen unsere Schiffe während des Winters im Niehler Hafen und erhielten ihren Strom aus Dieselgeneratoren. Wir wollen damit unsere Infrastruktur mit den rund 40 Landebrücken zukunftssicher machen“, ergänzte KD-Vorstand Dr. Achim Schloemer. Tatsächlich machen immer mehr Städte entlang von Flüssen Auflagen, bei Stopps keine Schiffsdiesel mehr zu benutzen. Gerade für Städte entlang kleinerer Flüsse wie etwa der Mosel bedeutet die Umstellung auf Landstrom einen enormen Zugewinn an Luft- und damit auch an Aufenthaltsqualität.
Mittelfristig sollen sämtliche KD-Anleger mit Landstromanschlüssen der Rheinenergie bestückt werden. Aber die 32 neuen im Niehler Hafen sind schon ein Hingucker, wie KD-Vorstand Schloemer berichtete. Derzeit liegen allerdings nur noch rund zehn KD-Schiffe im Niehler Hafen. Der Rest ist bereits wieder auf den Flüssen unterwegs, in Kürze startet die Saison für das Ausflugs- und Binnenkreuzfahrtgeschäft.
1000 Schritte zu mehr Nachhaltigkeit / Plakette von KlimaExpo.NRW
Achim Südmeier, Dr. Achim Schloemer und Dr. Heinrich Dornbusch bei der heutigen Pressekonferenz.
Neben den beiden Kooperationspartnern saß zudem mit Dr. Heinrich Dornbusch ein Partner in Sachen Klimaschutz. Als Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW sieht er und sein Team sich in der Pflicht, in 1000 Schritten bis zum Jahr 2022 nachhaltige und klimaschützende Projekte nicht nur auszuzeichnen, sondern auch bekannter und präsenter zu machen: eine Leistungsschau als eine Art Schaufenser, so Dornbusch weiter.
So war der Stand der NRW-Initiative im vergangenen Jahr mit einer Ausstellungsfläche von rund 1100 Quadratmeter der größte Aussteller der eWorld in Essen. Auch die erstmals ausgerichteten Klimatage.NRW waren mit mehr als 100 vorgestellten Projekten aus Sicht Dornbuschs ein großer Erfolg. „Wir haben unsere Ausrichtung auf zukünftige Energiewelten. Dabei zählt nicht alleine der Klimaschutz, sondern auch andere positive Effekte“, umschreibt er die Voraussetzungen für eine solche Auszeichnung.
Mit einem Fußabdruck des Rheinenergie-Vorstands und einer Plakette sind der Kölner Versorger und ihr Contracting-Partner KD nunmehr auch eines der so ausgezeichneten Vorzeigeprojekte. Von den 1000 Projekten, die man insgesamt auszeichnen wolle, sind schon 294 Projekte prämiert. Einer der so erzielten positiven Effekte ist neben Klimaschutz- und Lärmzielen auch eine Reduzierung von Feinstaub- und Stickoxid-Werten. Angesichts der aktuellen Debatte um mögliche Fahrverbote für Dieselfahrzeuge sind damit auch die Aspekte genannt, die Grund für die Auszeichnung sind.
Autor: Bernd F. Löscher
Foto: v.l.n.r.: Dr. Heinrich Dornbusch, Achim Südmeier und Dr. Achim Schloemer präsentieren die Auszeichnung von KlimaExpo.NRW in der Zentrale des Kölner Versorgers. Bild: Rheinenergie AG
