Köln | Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Köln GmbH SWK hat auf seiner heutigen Sitzung die mit Spannung erwartete Entscheidung über eine neue Spitze vertagt. Eine Sondersitzung soll in der kommenden Woche eine Entscheidung herbeiführen.

Kurz nach 14:30 Uhr – nach mehr als 90-minütiger Diskussion – trat der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Harald Kraus, vor die wartenden Journalisten. „Wir haben festgestellt, dass wir in der wichtigen Frage, wer dieses Gremium zukünftig führen soll, noch Beratungsbedarf haben und wollen dies möglichst kurzfristig zum Abschluss bringen, damit wir uns wieder den wesentlichen Themen bei den Stadtwerken zuwenden können“, so Kraus in seiner offiziellen Stellungnahme.

Wann genau dieser Termin stattfinden wird, muss allerdings noch abgestimmt werden. Geplant ist eine Sondersitzung in der kommenden Woche. Auch bei Wahl der Nachfolger von Martin Börschel und Bernd Petelkau als Vertreter der Anteilseigner im so genannten „Mitbestimmungsausschuss“ (bestehend aus je zwei Arbeitnehmer- und Anteilseigner-Vertreter) wurde geschoben.

Kraus strebe als Vertreter der Arbeitnehmer einen größtmöglichen Konsens bei der Wahl einer neuen Vorsitzenden oder eines neuen Vorsitzenden an. Bei 17 Mitgliedern im Kontrollgremium heißt das auf jeden Fall deutlich mehr als zehn Stimmen. Die Rolle als „Zünglein an der Waage“, um der einen oder anderen Gruppe innerhalb des Kontrollgremiums mit den jeweiligen Kandidaten zum Sieg zu verhelfen, werde es mit den Arbeitnehmervertretern nicht geben, stellte Kraus auf Nachfrage fest.

Oberbürgermeisterin befürwortet Vertagung

Auch Kölns Oberbürgermeisterin meldete sich kurz nach dem Pressestatement im Konferenzzentrum der Rheinenergie-Zentrale zu Wort: „Der Stadtwerkekonzern mit seinen Aufgaben im Bereich der Daseinsvorsorge ist für die Kölnerinnen und Kölner und unsere Stadt zu wichtig, als dass wir uns nicht die Zeit nehmen sollten, um eine Entscheidung auf möglichst breiter Grundlage treffen zu können.

Die Stadtwerke haben eine hohe Verantwortung für die Infrastruktur dieser Stadt, vom Verkehrsangebot bis zur Energieversorgung und gestalten damit unsere gemeinsamen Lebensgrundlagen. Selbstverständlich bin ich nach wie vor bereit, dem Wunsch des Rates zu entsprechen und den Aufsichtsratsvorsitz der Stadtwerke zu übernehmen. Ich begrüße deswegen ausdrücklich die heutige Vertagung, die ich beantragt habe, damit alle Beteiligten die Gelegenheit haben, ernsthafte Gespräche zu führen und eine gemeinsame Basis zu finden“, erklärte Kölns erste Bürgerin.

Autor: rk