Köln | Mit Sonderangeboten lockt der Versandhändler Amazon am heutigen „Black Friday“ Käufer an. Möglich, dass es bei der Warenauslieferung zu Verzögerungen kommt: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten am Standort Rheinberg für Freitag und Samstag zum Warnstreik aufgerufen.

Es geht immer noch – und das seit vier Jahren – um den Abschluss eines Tarifvertrags, der sich an dem des Einzelhandels und nicht am niedriger dotierten für die Logistik-Branche orientiert. „Die Beschäftigten müssen derzeit sowohl die Regale für das Weihnachtsgeschäft auffüllen als auch tausende Black Friday-Angebote verschicken. Da fallen viele Überstunden an, die deutlich schlechter vergütet werden als dies bei tarifgebundenen Unternehmen der Fall ist“, beschreibt Silke Zimmer, Landesbezirksfachbereichsleiterin Handel NRW, die Situation.

Erfreut zeigt sie sich über den „Rückenwind“ vom Bundesarbeitsgericht aus Erfurt für den Streik bei Amazon. Dort wurde am Dienstag geurteilt, dass ein Streik auf dem Firmengelände unter bestimmten Umständen möglich ist: „Das Streikrecht hat Vorrang gegenüber dem Besitzrecht. Das hat das BAG eindeutig festgestellt“, so Zimmer. „Damit können wir unsere Informationsrechte im Streik zukünftig besser nutzen und die Beschäftigten auch auf den Parkplätzen über den Streik und unsere Argumente aufklären.“

Autor: ehu