Köln | Der Warnstreik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi läuft in Köln auf seinen Höhepunkt zu. Seit den frühen Morgenstunden hatten sich auf beiden Rheinseiten Gewerkschaftsmitglieder zum Sternmarsch gesammelt. Rund 18.500 Menschen sind auf dem Heumarkt zur großen Kundgebung zusammenkommen.

Report-K sprach am Rande der Kundgebung mit dem Bundesvorsitzenden von Verdi Frank Bsirske und Daniel Kolle, Bezirksgeschäftsführer Verdi Köln Bonn Leverkusen – sehen Sie zudem die Forderung von Rolly Brings an KVB-Chef Jürgen Fenske

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Köln ist eine von drei Städten im bevölkerungsreichsten Bundesland, in denen Verdi NRW zu Schwerpunktaktionen aufgerufen hat. In Köln ist die Beteiligung besonders prominent, unter anderem weilt der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft, Frank Bsirske, schon seit den frühen Morgenstunden in der Domstadt. Auf dem Heumarkt wird er seine Forderungen an die kommunalen Arbeitgeber wiederholen und so den Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde der Tarifpartner im öffentlichen Dienst erhöhen. In Köln haben sich nach Angaben von Verdi-Chef Bsirske rund 18.500 am heutigen Warnstreik und dem Sternmarsch zum Heumarkt beteiligt.

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten in den Stadtverwaltungen und stadtnahen Betrieben sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber einen Lohnanstieg um 200 Euro pro Monat. Der Gewerkschaft gegenüber sitzt der VKA (Verband Kommunaler Arbeitgeber), der als Verhandlungsführer für die Arbeitgeberseite bundesweit mehr als 10.000 kommunale Arbeitgeber vertritt.

Gewerkschaft beharrt auf sechs Prozent mehr Lohn

Schon im Vorfeld hatte Verdi-Chef Bsirske angekündigt, dass die vermeintlich „goldenen Zeiten“, in denen sich die deutsche Wirtschaft mit ihrem deutlichen Wachstum beim BIP befindet, auch in den Gehältern der Bediensteten im öffentlichen Dienst niederschlagen muss. Deshalb beharrt die Gewerkschaft auf einem Lohnanstieg von sechs Prozent.

Der VKA argumentiert, dass die Mehrbelastungen für viele kommunale Arbeitgeber zu einer zusätzlichen Verschärfung ihrer ohnehin schon prekären finanziellen Lage führt. Zwar erwirtschaften die Kommunen bundesweit inzwischen bundesweit einen Überschuss. Doch der fällt unterschiedlich aus. Schon der Blick auf das bevölkerungsreichste Bundesland zeigt die ungleiche Verteilung. Während einige Kommunen, darunter auch Köln, aufgrund ihrer starken Wirtschaftskraft bereits im vergangenen Jahr Überschüsse erwirtschaften konnten, sind andere Kommunen im Minus und auf Mittel aus dem so genannten Stärkungspakt angewiesen.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden am kommenden Wochenende zu einer weiteren, zweitägigen Verhandlungsrunde zusammenkommen. In Köln werden neben der Stadt und der KVB auch die Kölnbäder und der Flughafen Köln/Bonn bestreikt. Neben erheblichen Einschränkungen im ÖPNV und Flugverkehr dürften auch wieder viele Kindertageseinrichtungen geschlossen haben. Außerdem bleiben in Köln an diesem Tag die Bäder des stadtnahen Betreibers geschlossen.

Autor: ag / bfl
Foto: Tausende Verdi-Mitglieder auf ihrem Sternmarsch zum Heumarkt. Dort findet die zentrale Kundgebung der Gewerkschaft in Köln statt.