Köln | Die Auflagen der Zeitungen fallen weiter, auch in Köln. Der Express Köln/Bonn XK verliert nach der Zählung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) im Vergleich zum Quartal II/2016 im Quartal II/2017 8,3 Prozent seiner Leser bei den Abonnenten und im Einzelverkauf von Montag bis Samstag. Das sind in realen Zahlen -7.394 und kommt damit auf eine verkaufte Auflage von 81.752.

Damit wird eines deutlich, der Express erreicht keine sechstellige Auflage mehr und kann den Abwärtstrend nicht umkehren. Würde dieser Trend anhalten, dann gibt es in etwas mehr als elf Jahren keinen Express im Print mehr. In Nordrhein-Westfalen ist der Print-Express Köln/Bonn XK damit nach IVW das Medium das am stärksten prozentual verliert.

Die Abozeitungen der Zeitungsgruppe Köln, also der Kölner Stadtanzeiger und die Kölnische Rundschau verkaufen nach der gleichen Zählart der IVW im Quartal II/2017 noch 238.471 Zeitungen von Montag bis Samstag in der riesigen und an Menschen nicht armen Kölner Region. Sie verlieren in Zahlen -11.372 Leser und in Prozent -4,6. Damit liegt der Verlust über dem Durchschnitt der Regionalzeitungen in Deutschland. Auch diese Zeitungen können den Abwärtstrend nicht stoppen. Interessant wäre auch wie viele Menschen denn in der Stadt Köln noch den Stadtanzeiger lesen, oder die Kölnische Rundschau, um eine transparente Einschätzung über deren tatsächliche Reichweite zu erfahren. Dies ist aus den Zahlen nicht ablesbar.

Wenn der Trend so weiter anhält, müssen sich allerdings viele, auch Moderatoren von renommierten Fernseh- oder Nachrichtensendungen fragen, ob der Spruch „Das habe ich in der Zeitung gelesen“ nicht besser in, das habe ich in der Tagesschau-App oder aktuell bei einer Internetzeitung gelesen, geändert werden sollte. Nur damit die Moderation nicht so langsam völlig aus der Zeit fällt.

Autor: Andi Goral