Berlin | Die Deutsche Bahn (DB) setzt nach Informationen der „Welt“ für ihr künftiges Wachstum auf China. Dort will der DB-Konzern in größerem Umfang in das Geschäft mit der Planung und Koordinierung von neuen Schienenprojekten sowie der Bauüberwachung und Instandhaltung von Hochgeschwindigkeitszügen einsteigen: Die Volksrepublik werde in absehbarer Zeit der größte Markt für das Projektgeschäft der Deutschen Bahn, sagte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla der „Welt“. Die DB wolle sich einen entscheidenden Teil des Geschäfts vor Ort sichern.

„Wir haben die besten Voraussetzungen und Referenzen. Unsere Ingenieure haben in der Vergangenheit überall in der Welt dabei geholfen, Infrastrukturprojekte zu planen und die Umsetzung zu unterstützen“, sagte Pofalla. Die für das Projektgeschäft zuständige Bahntochter DB Engineering & Consulting (DB E&C) soll in diesem Jahr erstmals rund eine halbe Milliarde Euro Umsatz machen – auch befeuert durch das China-Geschäft.

Entsprechende Absichtserklärungen mit der Staats- und Parteiführung in Peking wurden bereits unterzeichnet. Geplant ist unter anderem eine engere Zusammenarbeit beim Ausbau des Schienen-Güterverkehrs zwischen China und Deutschland, bei Beratungsleistungen für die Chinesische Staatsbahn oder der Wartung von Superschnellzügen. Neben den Büros der DB in Peking und Changchun und dem Projektstandort Yunnan sollen dafür in diesem Jahr Standorte in Dalian, Shanghai und Guangzhou eröffnet werden.

Pofalla trat Kritik entgegen, die Bahn würde durch Geschäfte außerhalb des Heimatmarktes den Schienenverkehr in Deutschland schwächen: „Erstens: Wir machen unsere Hausaufgaben. Zweitens: Wir setzen auf das Auslandsgeschäft. Drittens: Wir werden im Ergebnis als Deutschen Bahn besser“, fast Pofalla die Strategie zusammen.

„Und jeder Euro, den wir im Ausland verdienen, kommt der DB zuhause zugute.“

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Foto: Ein chinesischer Schnellzug | Foto: hxdyl / Shutterstock.com