Brüssel | Die EU-Kommission hat ihre Konjunkturprognose aus dem Frühjahr noch einmal deutlich nach unten korrigiert. In der Sommerprognose 2020 werde davon ausgegangen, dass die Wirtschaft des Euro-Währungsgebiets in diesem Jahr um 8,7 Prozent schrumpfen und 2021 dann um 6,1 Prozent wachsen werde, teilte die EU-Kommission am Dienstagvormittag mit. Die Wirtschaft der EU insgesamt dürfte demnach 2020 um 8,3 Prozent schrumpfen und 2021 um 5,8 Prozent wachsen.

Der für 2020 prognostizierte Abschwung könnte also deutlich ausgeprägter sein als noch im Frühjahr vorhergesehen: Damals lagen die Prognosen bei -7,7 Prozent für das Euro-Währungsgebiet und -7,4 Prozent für die EU insgesamt. Gleiches gilt für die Erholung im kommenden Jahr, die der Sommerprognose zufolge etwas schwächer ausfallen dürfte als im Frühjahr angenommen. Die Inflationsaussichten bleiben seit der Frühjahrsprognose trotz bedeutender Veränderungen bei den für die Preisentwicklung maßgeblichen Kräften im Wesentlichen gleich.

Zwar stiegen die Öl- und Lebensmittelpreise stärker als erwartet, doch dürfte dieser Anstieg durch die schwächeren wirtschaftlichen Aussichten, Mehrwertsteuersenkungen und andere Maßnahmen in einigen Mitgliedstaaten ausgeglichen werden, so die Brüsseler Behörde. Die Inflation im Euro-Währungsgebiet wird demnach nun auf 0,3 Prozent im Jahr 2020 und 1,1 Prozent im Jahr 2021 geschätzt. Für die EU wird eine Inflation von 0,6 Prozent im Jahr 2020 und 1,3 Prozent im Jahr 2021 prognostiziert.

Autor: dts